Was ist tingeln?

Was heißt eigentlich Tingeln?

Das Wort tingeln kommt aus einem anderen Begriff, und zwar „Tingeltangel“, das Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Man bezeichnete mit dieser lustigen Lautmalerei ein Lokal, in dem „verschiedene Unterhaltung ohne besonderes Niveau angeboten wird und auch für die hier gespielte entsprechend niveaulose Unterhaltungs- und Tanzmusik“. Da die Künstler nirgendwo für lange Zeit blieben, zogen sie von einem Tingeltangel zum nächsten, tingelten von einem Ort zum nächsten, ähnlich wie das frühere „fahrende Theatervolk“.

Zu jemandem, der oder die in einem Tingeltangel auftrat, sagte man bald schon: Er oder sie tingelt durch verschiedene Lokale. Bald wurde das Verb tingeln ausgeweitet auf Bedeutungen, wie: „an verschiedenen Orten bei Veranstaltungen unterschiedlicher Art auftreten“.

Was bedeutet tingeln heute?

Sich ziellos treiben zu lassen. Man kann nun sagen, dass man durch Kneipen tingelt, durch Geschäfte oder durch Europa. Tingeln meint heute also, dass man ohne feste Route im Kopf einfach zum nächsten Ort geht. Aus dem Tingeln, das früher nur für Künstler verwendet wurde, die in diesen Tingeltangeln auftraten.

Die abwertende Bedeutung hat sich also bis heute gehalten. Aber es gibt auch eine übertragene Bedeutung, die nicht abwertend ist. Du kannst also durch Bars, Kneipen oder Europa tingeln, ohne komisch angeguckt zu werden. Nur wenn du dich beim Tingeln verirrt hast, dann bist du „lost“. 😉

Quellen: Herkunftswörterbuch Duden; Deutsch lernen – Learn German

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