Anastrophe

Anastrophe

Vorhang auf für die Anastrophe! Für die Literatur ein rhetorisches Stilmittel oder ein literarisches Motiv und das Gegenteil der Katastrophe.

Anastrophe, griechisch Αναστροφή , bedeutet auf deutsch „Kehrtwende“, denn „aná“ heißt um, hinauf und „stréphein“ bedeutet wenden. So eine Umkehrung der “korrekten” Satzstellung wird in der Poesie gerne gemacht.
Beispiel 1: “Röslein rot“ (Goethe) statt rotes Röslein.

Und da wir von Wendung sprechen: eine Geschichte kann sich ja nicht nur zum Schlechten, sondern auch zum Besseren wenden. Das ist dann keine Katastrophe, sondern eine Anastrophe.

Nicht nur in der Rhethorik und in der Literatur verwendet man den Begriff Anastrophe. Auch in der Soziologie und der Politikwissenschaft ist das ein fester Begriff.
Beispiel 2: Das Ende des Zweiten Weltkrieges, die Wendung zum Besseren, wird bis heute in vielen europäischen Ländern als Feiertag begangen.
Beispiel 3: Wie läuft es in Mittelerde nach dem zweiten Drittel von Band 3 Die Rückkehr des Königs? Sauron ist besiegt, seine Heere zerfallen zu Staub und alles wird guut. Und wir? Wir verfolgen mit Spannung, wer sich wo ansiedelt, zum König gekrönt wird, mit seinen Liebsten vereint wird, nach Hause zurückkehrt usw. – die pure Anastrophe!

So eine gründliche Kehrtwende zum Guten ist für dein Storytelling interessant, wenn du nicht „nur“ die Katastrophe, sondern auch die Anastrophe mal episch schilderst, ausmalst und spannend beschreibst. Also nicht Wörter verdrehen, sondern – du weißt schon – alles zum Guten wenden.

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