Aus dem Nähkästchen geplaudert: Meine Schreibprojekte 2024/25

Als Texterin und Autorin sitze ich meist sowieso an kleinen und größeren Schreibprojekten für meine Kunden. Darüber hinaus ist für mich Schreiben mehr als das, denn es erfüllt mich. Mit Schreiben trage ich nicht nur einen Teil zur Ernährung meiner Familie bei, sondern mit Schreiben „nähre“ ich auch meine Seele und meinen Hunger auf gute Geschichten. Mir ist das in all den Jahren als Schreibprofi immer klarer geworden und seit kurzem dränge(l)n sich meine eigenen Schreibprojekte wieder in den Vordergrund. Recht habt ihr! 😉

Als ich heute Morgen aus meinem Romanprojekt wieder „auftauchte“, den Laptop zuklappte und zum Frühstücken in die Küche hinunterging, war es als ob ich – begleitet von den erschaffenen Figuren und Situationen – die Treppe hinunterschwebte. Schreiben ist Dope!

(26.08.2024)

So folge ich hiermit gerne dem Aufruf von Gabi Kremeskötter, im Rahmen ihrer Blogparade „Erzähl mir von deinem aktuellen Schreibprojekt!“ über meine kleinen und größeren „Story-Baustellen“ zu erzählen.

Meine aktuellen Schreibprojekte sind: eine Städtechronik, ein fantastischer Roman und – ganz neu –  Gedichte aka „freche Märchenpoesie“.

Städtechronik

Das Auftragswerk ist eine Chronik über die Stadt Stein bei Nürnberg. Die Idee kam vom Verlag, der damit an mich herantrat. Wir arbeiten schon länger zusammen. Momentan befindet sich dieses Schreibprojekt noch in der Vorbereitungsphase, das heißt: Die Verlagsrepräsentanten sind auf der Suche nach Unternehmen, die in der Stadtchronik mit einem schönen Firmenporträt dabei sein möchten. Mit diesen „Advertorials“ wird so eine umfassende Chronik zum Teil mitfinanziert. 

Urban Fantasy

Mein freies Schreibprojekt ist ein fantastischer Roman, den ich aus einer schon veröffentlichten Kurzgeschichte von mir entwickeln werde. Die Idee zu dieser Geschichte kam mir 2020, weil ich unbedingt drei Dinge verknüpfen wollte: meine Liebe für Fabelwesen, Reisen und einen – DEN – Comic-Laden in München. Heraus kam zunächst eine Kurzgeschichte. Ich reichte sie für eine Ausschreibung ein – und sie gewann einen Platz in einer Anthologie. Als diese 2021 erschien, fragte nicht nur ich mich, wie wohl die Geschichte weitergehen könnte, sondern auch einige Leserinnen und Leser. Die Idee für den Roman war geboren!

Freche Gedichte

Als im Herbst 2023 unser Ortspoet Jürgen Schwilski mich fragte, ob ich auch Gedichte schreiben würde, sagte ich erstmal nein. Er darauf hin: „Du machst das schon. Ich habe dich nämlich für unser nächstes Event eingeplant!“ Ich versuchte es, verwarf den Gedichtekram, versuchte es wieder … und bekam bald großen Spaß an frecher (Märchen-)Poesie. Meine Inspiration holte ich mir aus meiner weiteren Leidenschaft, Märchenerzählerin. Im April ging ich mit meiner Poesie auf die Bühne, der Beifall rauschte für die ganze Gruppe – und seitdem schreibe ich auch Gedichte.

Gedichte flutschen mir übrigens nebenbei aus der Feder. Das ist jetzt keine „Koketterie“, sondern echt wahr. Manchmal ploppt so eine Zeile sogar beim Kochen oder während ich die Steuer mache auf. 🙂

Wir sind "Poesie & Popcorn" (v.l.n.r.): Dagmar Rohde, ich, Jürgen Schwilski, Elisabeth Bauer und Andreas Schwarz. Man kann uns buchen!

Worum geht's in meinen aktuellen Schreibprojekten?

Städtechronik

Das Auftragswerk wird wahrscheinlich „Stadt Stein – Leben, Arbeiten und Genießen“ lauten, da der Verlag seine modernen Städtechroniken für gewöhnlich unter diesem Titel veröffentlicht. Na ja, und genau darum geht es auch: Die Stadt mit ihren unterschiedlichen Facetten spannend vorzustellen. 

Urban Fantasy

Mein Romanprojekt beginnt in einem Münchner Comicbuchladen und spielt im Hier und Jetzt in Europa. Weil es eine „Urban Fantasy“ wird, geht es nicht immer mit logisch erklärbaren Dingen vor. Oder doch? In meiner Geschichte werden zum Beispiel manche der Figuren ein paar Hundert Jährchen älter als andere. Auch kommen märchenhaft-mythische Wesen und Gegenstände vor, wie riesige Eier, aus denen Wesen schlüpfen, die es eigentlich nicht geben sollte, über die jedoch über Jahrhunderte und Kontinente hinweg schon viel geschrieben wurde. Meine Bösewichter sind dagegen real und momentan (leider) in unserer Gesellschaft mal wieder sehr laut. Ein Kapitel kann man schon – etwas anders – als Kurzgeschichte „Tabula dracones, münchner Ausgabe“ in der Anthologie „Hic sunt Dracones. – Phantastische Reiseberichte“ lesen.

In dieser (Schreib-)Phase stecke ich gerade

Städtechronik

Die Arbeit am Projekt beginnt gerade, daher habe ich noch nicht angefangen zu schreiben. Ab Herbst werde ich mich zusammen mit dem Verlag und der Pressereferentin der Stadt zusammensetzen und das Inhaltsgerüst erstellen: Was soll hinein und welche Schwerpunkte sind erwünscht? Was fällt mir dazu ein? Danach werde ich ein Grobkonzept ausarbeiten, das dann im Team noch ausgefeilt und von beiden Auftraggebern (Verlag und Stadt) abgesegnet wird. Dann erst beginne ich mit dem Recherchieren und Schreiben. Ich freue mich schon, denn in dieser Gegend gibt es wieder einmal sehr Spannendes, was unbedingt erzählt werden will!

Urban Fantasy

Grundlage dieses Schreibprojektes ist meine oben erwähnte, schon veröffentlichte Kurzgeschichte. Arbeitstitel, erstes Exposé und Handlungsgerüst stehen. Das gesamte Projekt ist nun ungefähr drei Kapitel lang. Mit dem Schreiben wird sich einiges verändern, so läuft das meist bei mir: Ich beginne mit einem Satz, einer Figur oder einer Situation. Nach ein paar Textschnipseln bildet sich langsam eine Geschichte heraus. Ich fange an zu Plotten und dann „überlegt“ es sich eine meiner Figuren plötzlich anders … Parallel zum Schreiben wächst der Plan und umgekehrt. Und wie immer fehlten mir auch in diesem Projekt zunächst die “Bösen” (Antagonisten). Aber nun sind sie da.

Für wen oder was erzähle ich?

Ich werde alle drei Projekte veröffentlichen, nur auf verschiedene Art. Meine Gedichte schreibe ich für die Bühne, die Städtechronik hat als Auftragsprojekt ja sowieso schon einen Verlag, der fantastische Roman noch nicht. Ich möchte ihn gerne in einem Verlag unterbringen, doch erst wird geschrieben. Habe ich genügend von der Geschichte beisammen, und denke „nun kann es raus, ohne dass ich vor Scham im Boden versinke“, werde ich das Exposé an passende Verlage und oder Agenturen aus dem Fantasy-Bereich senden. Falls sich niemand findet, verlege ich sie via Selfpublishing. Diese Option haben wir Autorinnen und Autoren zum Glück immer. 

Und die frechen Gedichte?

Meine kleinsten Schreibprojekte, die Gedichte, sammle ich nicht, um sie zwischen Buchdeckeln gepresst zu veröffentlichen. Ich trage sie lieber „live“ auf der Bühne vor, weil ich finde, dass sie so besser wirken. Der nächste Auftritt von Poesie & Popcorn ist übrigens für Oktober geplant.

Wie finde ich Schreibzeit für meine freien Projekte?

Und da sind wir schon bei meiner größten Herausforderung: die Zeit! Ich schreibe ja auch im Brotjob. Wettet mal, was den Kürzeren zieht? Richtig: Der fantastische Roman! Damit das aber nicht nochmal passiert (siehe oben, das Schubladenprojekt) habe ich mir letztes Jahr ein paar Hilfen 

Städtechronik

Beim Auftragsprojekt Städtechronik geht das Schreiben seinen normalen Gang. Business eben! Ich stehe in engem Austausch mit meinem Kunden (hier: Verlag und Stadt), es gibt einen straffen Zeitplan, Abgabetermine und die Drucklegung steht auch spätestens ab Herbst fest. – Das ist leicht!

Urban Fantasy

Für mein freies Romanprojekt muss ich selbst sorgen. Zeit freischaufeln, vor mir selbst Schreibzeit erkämpfen und für Austausch sorgen. Letzteres ist wichtig, damit ich mein freies Projekt auch „ernst“ nehme, das heißt: wichtig genug, damit ich dran bleibe! Dafür hatte ich mich 2023 für den Jahreslehrgang Schreiben in München beworben (=die Literaturwerkstatt der VHS) und einen Platz ergattert. 

Ein Jahr lang wurden wir, die 13 Teilnehmenden des Jahreslehrgangs, von namhaften Autorinnen und Autoren in unseren Projekten begleitet und tauschten uns aus. Das hat meinem Projekt schon viel gebracht: Obwohl ich letztes Jahr sehr viel zu tun (Brotjob, Reha, Familie) und „eigentlich“ keine Zeit mehr übrig hatte, kam ich voran. Manchmal waren es nur winzige Fortschritte, aber immerhin! Wir sind übrigens zu einer tollen Truppe zusammengewachsen und tauschen uns auch jetzt, nach dem Lehrgang, weiter aus. Sich mit anderen treffen um zu Schreiben oder „einfach nur“, um sich gegenseitig die Projekte vorzustellen und Feedback einzuholen, hilft mir sehr. Empfehle ich jedem, der oder die an einem größeren Projekt schreibt, damit unsere schönen Schreibprojekte auch realisiert werden.

Dass meine Story nicht nur für mich spannend ist, hat mir beim Abschluss des Jahreslehrgangs noch einmal ein – völlig fremdes – Testpublikum gespiegelt. Sie waren traurig, dass ich „nur so kurz“ aus meinem Schreibprojekt gelesen habe. – Genau das hat mir Mut und die nötige Kraft zum Weiterschreiben gegeben.

Beim Lesefest des Jahreslehrgangs lesen wir im Münchner Einstein-Haus aus unseren Schreibprojekten vor. Der Saal ist rappelvoll.

Austausch ist wichtig, doch das eigentliche Schreiben verbringe ich persönlich am liebsten ganz für mich allein. Dazu begebe ich mich wechselweise in mein Arbeitszimmer, an den Küchentisch und – im Sommer – auf unsere Terrasse mit Blick in den Krämer’schen „Zaubergarten“.

Am wichtigsten von allem finde ich es, regelmäßig am Projekt zu arbeiten. Daher schreibe ich jetzt fast jeden Morgen vor dem Frühstück an meinem Roman. Das tut gut und gibt mir auch Inspiration für die Brotjob-Projekte!

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1 Kommentar zu „Aus dem Nähkästchen geplaudert: Meine Schreibprojekte 2024/25“

  1. Liebe Manuela,

    danke für deinen Artikel zu meiner Blogparade, klasse wie unterschiedlich deine Projekte doch sind!
    Dass du da mit deinem Freizeit-Zeitpolster arg jonglieren musst, wundert mich nicht. Möge dein Artikel ein Versprechen an dich sein, dass du nun mit Macht und Freude weiterkommst!
    Deine Gedichte finde ich superspannend, als Projekt mit mehreren auf der Bühne – großartig!
    Schade, dass du so weit weg von mir wohnst …

    Ich wünsche dir einen leicht-fließenden weiteren Schreibprozess und wir lesen uns!

    Gruß Gabi

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