Wie du Ideen für Business-Storys findest

Her mit den Story-Ideen!

Storytelling klingt gut, aber dir fallen keine Ideen für Business-Storys ein? Die gute Nachricht: Das lässt sich ändern!

Was für uns Kreative selbstverständlich klingt, fällt anderen schwer: Neue Ideen „auf Knopfdruck“ zu bekommen. Dabei funktioniert das Finden einer guten Story für dein Business ganz ähnlich, wie die Suche nach einem coolen Werbetext oder einer Plot-Idee für einen neuen Roman: Unser Gehirn muss gezielt „angefüttert“ werden. Für neue Ideen brauchst du einen – ich nenne ihn – Entdeckerblick. Eben die gewisse Portion Fantasie, mit der wir auch im Alltäglichen regelmäßig Neues entdecken. Kinder haben übrigens einen besonders guten Entdeckerblick!

Bei mir schaltet sich dieser Entdeckerblick ein, sobald ich mich intensiv mit einem Thema beschäftige. Manchmal drehen meine Flausen auch etwas durch, aber das ist völlig in Ordnung ;). Gerade wenn wir so richtig schön albern oder ganz entspannt sind, dann kommt sie, die gute Idee. 

Natürlich tun wir uns alle schwerer mit neuen Entdeckungen im eigenen Business.  Doch du kannst deiner Muse auf die Sprünge helfen – wir Profis aus der Kreativbranche machen das nicht anders!

Business-Storys im Team finden

Im Unternehmen oder einer Einrichtung solltet ihr regelmäßig  Brainstorming durchführen, denn im Team Ideen zu sammeln ist sehr effektiv. Gezieltes Brainstorming – egal mit welcher Methode – lässt die Ideen in der Gruppe nur so sprudeln, wenn man gewisse Spielregeln einhält.  Die wichtigste Regel: Nicht werten! Lasst zunächst alle Ideen zu und schreibt sie für alle sichtbar auf. Erst in einem zweiten Schritt wird sortiert, gruppiert und gewertet. So kommt ihr zu viel besseren Ergebnissen, weil niemand durch Wertungen zurückgehalten wird. Im Team geht das ja gut, aber was, wenn du ganz alleine zu einer neuen Story kommen möchtest?

Business-Storys alleine finden

Auch alleine kannst du gezielt deine Kreativität anregen und lenken. Musst du sogar für neue Ideen im Alleingang. Als Solopreneur oder alleine in der Chefetage. Zum Glück gibt es auch für das Solo-Brainstorming einige Methoden; ich habe so gut wie jede selbst ausprobiert. Wichtig auch beim alleine kreativ werden: Lasse zuerst alle Flausen zu, werte nicht!

Tipps für kreative Ideen

Bestandsaufnahme

Trage alles zusammen, was du zu deinem Thema schon hast. Suche in deinem Unternehmen, frage deine und andere involvierte Abteilungen, Infos in E-Mails, Besprechungsprotokollen …

Tipp: Wichtig bei der Bestandsaufnahme ist es, auch dort zu schauen, wo du sonst nicht hinsiehst. Andere Abteilungen und Teams haben andere Ansätze, kommen aber vielleicht ebenfalls mit deinem Thema in Kontakt? Als Marketingabteilung tut man beispielsweise gut daran, nicht nur beim Verkauf, sondern auch beim Einkauf, in der Produktion oder am Empfang um Mithilfe zu bitten. Eben an den Stellen, an denen neue Informationen (von innen und außen) und damit wertvoller Stoff für Storys ankommt – immer mit anderen Schwerpunkten.

Sammeln

Wo findest du weitere Informationen zum Thema, zu deiner Zielgruppe, zum Umfeld deines Themas usw. Du kannst „Doktor Google“ fragen oder eine KI, in einer Facebook-Gruppe oder mittels Hashtag-Suche auf Instagram, kurz: an allen Orten, an denen du online eine Story zum Thema finden kannst.

Mein Tipp: Ich habe mich schon einmal in eine Facebook-Gruppe „Meeresaquaristik“ aufnehmen lassen, um zu erfahren, was die Zielgruppe noch so bewegt (außer das, was mir vom Kunden als „Leidensdruck“ mitgeteilt wurde). Der Effekt: Noch mehr „Storyfutter“.

Beobachten

Beobachte deine Umgebung? Was fällt dir zu deinem Thema auf? Wie gehen andere, wie die Zielgruppe, Konkurrenz oder die Gesellschaft allgemein mit dem Thema um? Das Beobachten ist ein laufender Prozess, der über die gesamte Findungsphase läuft. Lass einfach zu, wenn dein Blick auf bestimmte Dinge fällt. Besonders gut kann ich beobachten, wenn ich gerade mit etwas anderem beschäftigt bin, wie spazieren gehen, in der Küche etwas schnippeln oder die Weinrebe an unserer Pergola schneiden … Oft schnappe ich auch ein Gespräch im Zug oder auf einer Party auf.

Tipp: Notiere deine Beobachtung sofort (ich habe immer ein Notizbuch dabei oder schreibe auf Google-Docs via Smartphone. Es gibt aber auch gute Notizen-Apps).

Recherchieren und analysieren

Jetzt noch etwas Hintergrundmaterial sichten … Untersuche bestehende Literatur, Artikel, Studien und Berichte zu deinem Thema. Analysiere aktuelle Trends und Entwicklungen in deinem Themenbereich. Dieser Punkt scheint banal, doch die meisten nutzen ihn nicht.

Mein Tipp: Wenn ich eine aktuelle Entwicklung mit meiner persönlichen Arbeitsweise in Verbindung bringe, komme ich gut zu neuen Business-Storys. So ist mein Blogartikel zum Thema KI und Storytelling entstanden.

Umkehren

Frage dich, „Was wäre das Gegenteil dieses Problems?“, oder „Wie würde jemand, der gegen diese Idee ist, das Problem lösen?“ Der Trick beim Umkehren eines Problems ist, dass du ein Thema von einer Seite betrachtest, die du vorher noch nicht kanntest. Ich bekomme so meist besonders coole Ideen für Business-Storys, probiere es mal aus und erzähle mir, was du gefunden hast!

Über den Tellerrand schauen

Man nennt das auch interdisziplinärer Ansatz: Wie gehen andere Disziplinen an ähnliche Themen heran? Oder wie machen das Unternehmen in anderen Ländern? Wie lösen sie ein ähnliches Problem? Prüfe, ob du diese Ansätze auf dein Thema übertragen kannst.

Beispiel: Der Meeres-Aquarianer steckt sehr in seiner eigenen Blase, doch vielleicht lohnt ein Blick zur Süßwasser-Aquaristik?

Random Play

Jetzt wird es wild und besonders kreativ … Nimm zufällige Wörter oder Bilder als Inspiration und versuche, eine Verbindung zu deinem Thema herzustellen. Klingt lustig? Ist es auch, und es bringt dir völlig neue Ideen für Business-Storys. Probiere es aus!

Mein Tipp: Spiele, wie Stadt-Land-Fluss eignen sich auch zum Ideenfinden. Füge statt „Stadt“ oder „Tier“ Kategorien von deinem Business hinzu, wie „Solar“ (wenn du Dachdecker bist) oder „Seelisches“ (als Lebensmitte-Coach).

Scamper-Methode

Scamper ist ein Akronym aus: S – Substitute (Ersetzen), C – Combine (Kombinieren), A – Adapt (Anpassen), M – Modify (Modifizieren), P – Put to another use (Für andere Zwecke verwenden), E – Eliminate (Eliminieren), R – Reverse (Umkehren).

So geht das: Frage dich, wie du ein Produkt oder eine Idee ändern kannst, indem du sie substituierst, kombinierst, anpasst, modifizierst, für andere Zwecke verwendest, eliminierst oder rückwärts angehst. Bei mir läuft die Scamper-Methode, von der ich bis vor kurzem nichts  wusste, oft unbewusst ab: Ich möchte zu einem Thema etwas Neues finden und schaue womit ich es ersetzen kann. Manchmal nehme ich ein weiteres Thema dazu, passe hier und da etwas an, variiere … und schaue, wofür man ein Produkt noch so verwenden könnte (völlig verrückte Ideen ausdrücklich erlaubt!). Dann nehme ich ein Teil davon weg oder probiere auch mal die Anwendung umzudrehen usw.

Ein Beispiel: Für meine Rede auf einer Anti-Rassismus-Kundgebung wusste ich erst nur, was ich nicht sagen wollte und dass sie nicht zu ernst werden sollte. Das habe ich dann umgekehrt, negative durch positive Sätze ersetzt und die ganze Rede noch mit einem Song aus meiner Jugend angereichert. Hier kannst du lesen, wie ich meine Rede für das Thema Storytelling zum Motivieren genutzt habe (Put to another use).

Bei allen Methoden gilt:

Finde Ideen für Business-Storys ohne sie zu werten, denn sobald du wertest stoppt der Gedankenstrom (rechte Gehirnhälfte) und der Verstand übernimmt (linke Gehirnhälfte). – Lass also auch die abstrusesten Ergebnisse zu. Zum Werten kommst du früh genug, denn das übernimmt so gerne unser Verstand.

Probier gleich ein paar dieser Tipps aus, dann siehst du, was bei dir am besten klappt. Was funktioniert bei dir besser und was nicht so? Kommentiere gerne direkt unter diesen Beitrag; deine Erfahrung interessiert mich!

Neue Ideen durch Rückblicke?

Meine Liebe zu Texten als Tuschezeichnung

Mit Rückblicken gebe ich aber nicht nur anderen einen spannenden Einblick in mein Business, sondern reflektiere auch selbst. Oft kommen mir dann neue Ideen.
Probier es doch mal aus! Business-Rückblicke lesen übrigens mehr Menschen, als die meisten denken.

1 Kommentar zu „Wie du Ideen für Business-Storys findest“

  1. Liebe Manuela,

    das sind ja wundervolle Ideen, die du uns an die Hand gibst. das eine oder andere kennen ich, doch einiges ist auch neu dazugekommen. Notizen machen sind meine Spezialitäten – zum Glück habe ich am Handy mein Notizbuch entdeckt, auf das ich nicht nur schreiben sogar auch sprechen kann – es erleichtert vieles!
    Da kommt gerade Lust auf, einen Beitrag zu schreiben….

    hairzlichen Dank,
    Susanne

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