Warum KI mein Storytelling-Angebot nicht ersetzen kann

Warum KI mich nicht ersetzen kann

In diesem Blogartikel nenne ich dir 5 Gründe, warum KI meine persönliche Erfahrung, meine spezielle Herangehensweise und mein Fachwissen auf keinen Fall ersetzen kann.

Du willst dein Angebot und deine Haltung klar zeigen? Du willst die passenden Menschen für deine Ziele begeistern, und das nachhaltig? Vielleicht möchtest du auch zeigen, wie sehr du dich sozial engagierst und für die Gesellschaft, die Umwelt und deine Werte einsetzt? Du willst dich also wirklich unverwechselbar machen? 

Dann tu dir einen Gefallen: Vertrau das Erzählen deiner Geschichte(n) keiner KI an! Hier nenne ich dir fünfmal, warum KI nicht mein Storytelling-Angebot ersetzen kann.

KI-Tools können schon richtig gut einen Text korrigieren. Grammatik- und Rechtschreibfehler spüren sie immer sicherer auf, doch wenn die KI einen Text kürzen soll, beginnt sie zu „schwächeln“. Das kommt daher, dass KI (noch) zu wenig Zusammenhänge herstellt und kaum auf den Kontext achtet. Zudem kürzt die (vom Menschen programmierte) Maschine anders als der Mensch.

Als Mensch kann ich der KI mit einem Prompt helfen. Ich kann die KI zum Beispiel mit einem entsprechenden Befehl, wie:

  • „Kürze und schreibe im Stil von …“ und reiche ihr einen Mustertext von mir mit ein.

Das bringt schon bessere Ergebnisse, aber in den meisten Fällen, in denen ich das probiert habe, reicht das nicht. Manchmal kürzt die KI einen Text dermaßen „ungeschickt“, dass die ganze Empathie „flöten“ geht oder sogar falsche Sinnzusammenhänge entstehen.

Beim Schreiben und (!) Kürzen mithilfe eines KI-Tools gilt: Wir dürfen automatisch generierte Texte nie komplett übernehmen, wenn wir ein gutes, individuelles Ergebnis wünschen.

Ein Beispiel:  Mir persönlich geht es oft so, dass ChatGPT und Konsorten genau die Satzteile in meinem Text streichen, die besonders einprägsam sind. Einen KI-gekürzten Text gehe ich daher immer Zeile für Zeile durch und füge verschwundene, starke Sätze und Worte wieder ein.

KI unterscheidet nicht zwischen Fakt & Fake

Wenn du die KI beauftragst, Fakten zusammenzutragen, dann kann das Ergebnis richtig „gruselig“ werden. Das hat zwei Gründe. Wenn du diese kennst, fällt dir der Umgang mit KI-Tools leichter:

  • Thematische Abgrenzung: KI kann manchmal nicht erkennen, „wo fängt Thema 1 an und wo befinde ich mich schon in einem anderen Themenbereich, der aber gar nicht gefragt ist?“ Zum Beispiel haben KI-Tools mir bereits mehrfach bei einem Prompt, wie: „Schreib mir, was es in X Sehenswertes gibt?“ ein Gebäude, Gewässer etc. der Gemeinde zugeschrieben, obwohl es im Nachbarort liegt. Ich vermute, das liegt daran, dass die KI-Tools bislang eine Unterscheidung von ähnlichen Themen nicht gut hinbekommen. – Ich kann als Mensch sogar 😉 über den Tellerrand blicken und erkenne so auf den ersten Blick, was ein Thema alles umfasst. 
  • Beurteilen von Quellen: Woher zieht die KI die Informationen? Während meines Literaturstudiums und in meiner täglichen Arbeit als Redakteurin weiß ich, wo ich seriöse Infos finde (und wo nicht). Eine KI sammelt, doch sie unterscheidet und prüft nicht. Zumindest nicht so detailliert wie ich. – Ich habe mit den Jahren ein regelrechtes Gespür für gute Inhalte entwickelt. Und wenn ich mir einmal nicht sicher bin? Dann prüfe ich nach; die Zeit nehme ich mir!

Ein Beispiel: Kürzlich wollte mir ein „Redakteur“ einen KI-geschriebenen Text unterjubeln. Nur blöd, dass die künstliche Intelligenz der Gemeinde eine Sage „angedichtet“ hatte, die man sich über die Nachbargemeinde erzählt. Upsi!

KI ist nur so kreativ, wie mein Prompt

KI ist sehr kreativ, wenn wir es wünschen. Wir können sie mehrfach mit einem gut geschriebenen Prompt befragen, dann liefert sie uns immer wieder neue Ergebnisse. Ich spiele zum Beispiel sehr gerne mit einer Bilder-KI, wenn es um passende Bilder für meine Blogartikel geht. Ich nutze KI auch gerne, um mir weitere Argumente zu liefern oder um mich zu einem Thema „warm zu lesen“. Aber kann KI wirklich einzigartig schreiben? Ich behaupte nein und hier kommt meine Erklärung:

  • Meine Kreativität entsteht während des Schreibens. Sie hangelt sich an Idee 1 hoch, treibt Blüten und dann ploppen Idee 2, Idee 3 … auf. Das kann eine logisch vorgehende Maschine tief in ihrem Algorithmus vielleicht nachvollziehen, aber sie lernt nur je nachdem, womit sie „gefüttert“ wird. Das sind Inhalte und Prompts, die wir Menschen ihr geben.

„Arme KI“, denn meine besten Ideen kommen mir, wenn ich im Garten buddle oder durch die Gegend radle. Wie soll sie das nachahmen? Ich bin doch viel zu „unlogisch“ in meinen kreativen Prozessen … Spontane, kreative Einfälle – ich nenne sie Flausen – führen aber oft zu den besten Ergebnissen. Ich finde es sehr bezeichnend, dass meist die besten Erfindungen durch menschliches Missgeschick oder Spontaneität entstanden sind. Wie Kartoffelchips angeblich durch einen Wutanfall entstanden sind, kannst du beispielsweise hier nachlesen.

  • Kreativ im Sinne von einzigartig ist nicht die KI, sondern du, beziehungsweise dein Prompt. Der Befehl in deinen Worten gibt der KI die Richtung vor. Mit guten Prompts kann die KI richtig gut werden. Aber Vorsicht: Je öfter du sie zum gleichen Thema befragst (oder den Prompt wiederholt ausführen lässt), desto mehr gleichen sich irgendwann ihre Ergebnisse. KI-Kreativität hat also (noch) Grenzen.

Ein Beispiel: Empathisches Schreiben schaffst du als Mensch meist mit einer Prise – nicht programmierbarer – „Unlogik“. Du schreibst über Ayurveda und dein Fußball-Erlebnis? Du kombinierst deine Haltung mit deinem Business? Das macht dich unverwechselbar und kann von keiner KI kreiert werden.

KI sammelt keine individuellen Erfahrungen

KI kann meine spezielle Art nur nachahmen, so à la „die Einfühlsame“, die „Humorvolle“ usw. Aber eine Maschine trifft nie meine – unverwechselbare, unlogische – Art, weil die sich aus gesammelten Erfahrungen zusammensetzt.

  • KI kann meine Art nicht ersetzen, weil sich diese aus einem Mix von Know-how, eigenen Erfahrungen plus Werten zusammensetzt. Zu meiner Art gehören zum Beispiel auch Skills, die nicht zwingend zum Storytelling gehören, wie meine persönliche Haltung, die sich aus meinem Lebenslauf ergibt. Gerade die menschliche Mischung eines Experten sorgt aber meist für die besten Ergebnisse.

Ein Beispiel: Letztens habe ich etwas zum Thema Frühling schreiben wollen, da fing jemand in der Nachbarschaft an, seine Terrasse lautstark maschinell zu reinigen. Heraus kam mein Gedicht, in dem ich aufkeimende Frühlingsgefühle mit Hochdruckreinigern und Rasenmähern vergleiche. Ohne diese Störung wäre das Gedicht nicht so kraftvoll geworden. – Solche individuellen Erfahrungen kann keine Maschine machen!

KI bietet keinen Mehrwert in Gruppen-Coachings

Neben individuelle Erfahrungen kann KI auch Gruppen-Coachings nur eingeschränkt durchführen. Das liegt daran, dass Menschen in Gruppensituationen mehr Input geben können als Maschinen.

  • Menschen geben in Gruppensituationen mehr Input: Wenn ich ein Storytelling-Seminar durchführe oder einen Vortrag halte, steckt meine Kreativität die der Teilnehmenden an. Erst in der Gruppe kommt es zu den besten Ideen. Sie sind in keinem Kurs gleich, weil ja immer wieder andere Menschen (mit anderen Ideen) teilnehmen.
  • Bei Vorträgen habe ich ein Skript (wie ein Prompt für den KI-Dozenten) aber …: Wir beide (KI und ich) hangeln uns am Skript wie an einem Gerüst entlang, doch bei mir wird jeder Vortrag anders, weil jemand aus der Gruppe zum Beispiel eine Frage hat oder gerade jemand draußen wieder seine Terrasse reinigt. 😉 – und ich dann spontan vom Skript abweiche.  Die KI geht das Skript Schritt für Schritt durch oder variiert höchstens algorithmisch, „auf Befehl“ (Frage vom Teilnehmenden). Doch sie tut es wenig individuell und schon gar nicht situationsbedingt. Probier es ruhig mal aus: Frage die KI mehrfach die gleiche Frage leicht umformuliert. Nach zwei oder dreimal wird das Ergebnis eintönig!

Während eines Seminars zu lachen und mega viel Spaß in der Gruppe zu haben – und darüber wieder neue Ideen für eigene Storys zu finden, geht auch nur mit Menschen.

Ein Beispiel: Wenn ich möchte, dass du etwas besser verstehst, dann zeige ich dir das gerne an einem persönlichen Erlebnis. Wenn im Seminar Fragen gestellt werden, profitieren alle Teilnehmenden von den Antworten. Das liegt daran, dass die Referenten in Fragerunden noch einmal ganz gezielten Input in ihren eigenen Worten „raushauen“. Eine abschließende Fragerunde kann also noch einmal richtig in die Tiefe gehen. Kann die KI das? Ich behaupte, nein!

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14 Kommentare zu „Warum KI mein Storytelling-Angebot nicht ersetzen kann“

  1. Liebe Manuela, das ist ein sehr interessanter und informativer Artikel.
    Storytelling ist auch für mich interessant.
    Die individuellen Erfahrungen und Gruppendynamik sind immer wieder einzigartig und von keiner KI zu ersetzen.
    Das kann ich von meinen Seminaren erzählen.
    Du hast das Thema sehr gut dargestellt und aufgezeigt, vielen Dank.

    Weiterhin viel Freude und Erfolg.

    Herzliche Grüße von Anita. ❤️🙋🏼‍♀️

    1. Liebe Anita,

      danke und ja. KI hat tolle Vorteile auch beim Schreiben aber wir Menschen müssen wissen, wie wir Tools als 👉🏽 praktische Helfer einsetzen. Aber mehr ist da nicht. Ersetzen kann uns KI nicht.

    2. Hallo Manuela,
      mich erleichtert dein Artikel, vor allem, weil ich es sehr traurig fände, wenn sich das Selber-schreiben nicht mehr lohnen würde.
      In meinem Gesundheitsbereich gibt es leider viele Falsch-Infos, die von der KI als Faktenwissen dargestellt werden. Das ist echt ein Problem.
      Herzliche Grüße
      Wiebke

      1. Liebe Wiebke,
        im Gesundheitsbereich ist es ähnlich wie in anderen Bereichen: wir sind von Fakes umgeben, aber auch von vielen verschiedenen Wahrheiten (=Auffassungen zu einem Thema), die nebeneinander stehen. DAS, gerade im Gesundheitsbereich auseinanderzuhalten, stelle ich mir besonders schwer vor! Die KI kann leider (noch) nicht zwischen Fakt, Fake und Meinung unterscheiden.

  2. Ich stimme dir 100% zu, liebe Manuela!
    Anfangs war ich erstaunt, was die KI beim Texten tatsächlich leistet. Ganz schnell habe ich die Texte aber als sehr einheitlich, ähnlich – halt aufgesetzt – empfunden. Wie der Durchschnitt vom Durchschnitt vom Durchschnitt. Und ich finde noch nicht mal, dass die KI so kreativ wie der Prompt ist. Ich finde, es kippt zu schnell in eine andere Richtung bzw. in einen anderen Stil (lebendig ist sofort „hey, du!). KI kann was, ohne Zweifel. Aber auf keinen Fall die kreative und zwischenmenschliche Arbeit von uns ersetzen. 👍

    1. Liebe Elisabeth,
      ja, ich finde auch: Die Qualität von KI-Texten ist sehr unterschiedlich, je nachdem, welches KI-Tool man nutzt. Bei manchen kommt der Durchschnitt vom Durchschnitt sehr schnell. 🙂 Und das mit dem übertriebenen „Hey, du“-Stil, wenn man nur eine etwas unterhaltsamere Tonalität möchte, kenne ich auch gut. Die neueren Versionen werden da schon besser, trotzdem: Wir Autorinnen werden nicht überflüssig, sondern erweitern nur unsere Skills, wenn wir in Zukunft mit einer weiteren Hilfe arbeiten. Ich sehe KI weiteres Tool plus Quelle an, wie vorher Google, Wikipedia oder ganz viel früher ein Lexikon usw. Nur eben mit mehr Gimmicks. 😉
      Liebe Grüße, Manuela

  3. Liebe Manuela, ich bin absolut bei dir! Das gleiche erkläre ich meinen Kund*innen auch gerne! Gerade für die Website Texte ist es besonders bei Unternehmerinnen, die über ihre Persönlichkeit Kunden gewinnen, so wichtig entsprechende Texte zu formulieren. Wofür ich KI liebe: Themen zu strukturieren, Textideen zu bekommen. Schöner Artikel, danke dafür ☺️. Liebe Grüße Ute

    1. Hallo Kollegin!
      Das mit dem Strukturieren und den Textideen via KI finde ich auch super. – Früher habe ich übrigens auch gedacht, dass persönliche Artikel auf Business-Blogs nichts zu suchen haben. Aber nun haben wir eine KI und mit persönlichem Content und eigener Haltung werden wir jetzt nach außen einzigartig sichtbar. Kann ich Unternehmen und Entrepreneurs nicht oft genug empfehlen – gut, dass du es auch tust!
      Liebe Grüße, Manuela

  4. So wie sich die KI derzeit (mir – die ich keine Bezahl-Versionen habe) präsentiert, kann sie eine gute Hilfe sein – wenn man sich in dem Fachgebiet selbst gut auskennt.
    Die KI ist wie ein Küchengerät; sie kann unterstützen, aber sie macht keine bessere Köchin aus dir.

  5. Liebe Manuela,
    das sind sehr bedenkenswerte Argumente!
    Diese vielfältigen Einflüsse auf die eigene Kreativität sind wirklich unschätzbar wertvoll – sowohl die von außen (ob durch „Störungen“ oder während man etwas ganz anderes tut) als auch die, die beim Schreiben selbst entsteht. Ich denke, es ist sinnvoll, bei KI nicht von Schreiben zu sprechen, sondern vom Textgenerieren.
    Was mir aber fast noch mehr zu denken gibt, ist die Frage, ob unsere Medienkompetenz der Entwicklung gewachsen ist (ich glaube: nein, oder noch nicht). Wenn wir schon beim Googeln Schwierigkeiten haben, „gute“ von „schlechten“ Suchergebnissen zu unterscheiden, Fakt von Fake, die Seriosität von Quellen einzuschätzen – wie sollen wir das bei ein- und derselben Quelle (der jeweils genutzten KI) einordnen können?
    KI ist nun mal weder Schreibende*r im wirklichen Sinne noch ist sie eine Suchmaschine.

    1. Liebe Birgit,
      danke für deine wertvollen Ergänzungen und Gedanken zum Thema KI. KI ist Text generieren statt schreiben, klares „Ja“ auch von mir! – Dass unsere Medienkompetenz hinterherhinkt, wundert mich bei diesem rasanten Technologiesprung nicht. Wir müssen dahingehend nun dringend unsere Kompetenzen (nach-)schärfen. – KI keine Suchmaschine? Hmm, ich nutze sie auch als solche. Vielleicht könnte man es so ausdrücken: KI ist eine Meta-Suchmaschine, wenn sie aus allen Winkeln des Netzes Inhalte generiert (oder zusammenklaut), und doch ist sie darüber hinaus noch mehr. Aber mehr auch nicht (da bin ich wieder beim Thema „KI kann generieren aber nicht neu erfinden“).
      Auf jeden Fall ist es super wichtig, dass wir uns mit dem Thema KI auseinandersetzen.
      Liebe Grüße, Manuela

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