Storytelling kann uns neue Energie schenken – oder sie uns nehmen. Ich habe beides am eigenen Leib erlebt. In diesem Blogartikel schreibe ich über ein persönliches Erlebnis, das mir gezeigt hat, wie sehr Worte und Geschichten unser Inneres beeinflussen.
Ausgerechnet ich! Als Storytella hätte ich doch eigentlich wissen müssen, was Geschichten in uns auslösen. Was ich daraus gelernt habe, und wie du Geschichten gezielt als Energiequelle nutzen kannst, habe ich hier aufgeschrieben.
Diesen Beitrag habe ich zur Blogparade „Was sind deine Energiequellen?“ von Anita Griebl geschrieben. – Danke, liebe Anita, für die Inspiration!
Mit Geschichten auftanken oder untergehen?
Kürzlich habe ich ein Buch zu lesen begonnen, das die Wirren der derzeitigen weltweiten Lage – nun gut, nicht verständlicher, aber sie – besser nachvollziehbar macht. Dann passierte folgendes: Ich ging zu einem Untersuchungstermin, der mich energetisch viel Kraft kostete, weil das Ergebnis unklar war. Der Arzt vereinbarte mit mir einen zweiten Termin. Zwei Wochen lagen zwischen beiden Terminen. Zwei Wochen Zittern, Hoffen und Bangen. Zwei Wochen zwischen schlechter Nachricht und – juhuu – gute Nachricht (Entwarnung).
Die Zeitspanne dazwischen musste ich also so gut wie möglich überbrücken. Dazu hatte ich mir wieder meine üblichen Strategien zurechtgelegt, denn ich kenne das ja schon. Aber dieses Mal halfen sie mir nicht, beziehungsweise meine positive Energie hielt nur kurz. Was war los?
Ich kam einfach nicht aus meinem „Mindfuck“ heraus, dass ich sicher einen schlechten Befund haben werde. Mein Denken kreiste nur noch um das Thema, „Ich habe wieder Krebs“, und nicht um: „Da ist nichts!“, oder „Ich lebe weiter, egal was herauskommt!“ Warum funktionierten meine sonstigen Helfer plötzlich nicht mehr? Ich probierte es mit bewusstem Atmen, QiGong, gutem Essen, raus in die Natur und sie spüren, Sport … nichts half!
Und dann merkte ich: Der Energieräuber, der mir mein Denken regelrecht vernebelte, indem er mir regelrecht schlechte Energie „sendete“, waren die Inhalte, die ich las! Als ich das begriff, legte ich meine Lektüre weg und wählte eine andere, bewusst positiv stärkende für mich aus.
Bitte nicht falsch verstehen: Beide Bücher sind wirklich gut, aber in dieser Situation, raubte mir das eine Thema Energie. Normalerweise ist es ja genau das, was ich an Storytelling allgemein so schätze: seine Kraft. Aber die kann eben auch mal in die andere Richtung gehen!
Welche Bücher es waren, möchtest du wissen?
- Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein SEHR gutes Buch, und jetzt kann ich es auch weiterlesen. Nur schwächte mich in dieser Situation der Inhalt energetisch.
- Florian Schäfer, Janin Pisarek, Hannah Gritsch: Hausgeister! Fast vergessene Gestalten der deutschsprachigen Märchen- und Sagenwelt – auch sehr gut – hat mich in dieser Situation energetisch gestärkt.
Lesen und die Energie der Worte aufnehmen
Wenn du liest, dann entstehen Bilder in deinem Kopf. Wenn du also positive Energie tanken möchtest, wähle deine Lektüre weise! Storytelling ist kraftvoll, denn: Der Autor fasst seine Gefühle in Worte. Diese werden in deinem Kopf wieder in Bilder und Gefühle „zurückübersetzt“. Das ist ein sehr starker Zauber, der da in unserem Innern abgeht, und zwar sowohl wenn du schreibst als auch, wenn du eine Geschichte liest oder hörst.
Aber Achtung: Dieser Zauber kann – wie in meinem Beispiel oben – in beide Richtungen losgehen, also positive oder negative Gefühle auslösen. In beiden Fällen läuft in uns ein sehr emotionaler Prozess ab, wenn aus abstrakten Worten Bilder in unserem Kopf werden.
Von der Schreibenergie profitieren
Die Kraft guter Geschichten, der Fachbegriff heißt Storytelling, nutzen nicht nur Erzähler am Lagerfeuer oder Autoren, sondern auch Unternehmen als strategisches Mittel, um mehr Umsatz zu machen.
Gefühle sind so stark und kraftvoll, wie der Drache, der über das Märchenland braust. Sie sind stark wie der Sturm, der um das Schiff tost. Und sie sind kraftvoll wie die Heldin und der Held, die sich unsterblich ineinander verlieben.
Den Zauber einfangen und aufschreiben, das ist es, was mich auch bei meinen eigenen Geschichten und meiner Poesie reizt. Wenn ich nur eine halbe Stunde Gedanken zu Papier bringe, und danach vom Blatt oder vom PC aufschaue, fühle ich ein Kribbeln am ganzen Körper. Kein Scherz: Ich spüre förmlich, wie die Energie in mich hineinfließt und mich stärkt. Das ist ein bisschen wie „Doping“, nur gesünder.
Ich glaube ja nicht (mehr) an Zufälle: Ich habe zum Thema Storyenergie schon mehrfach geschrieben, und dieses Jahr habe ich sogar einen Aprilsscherz zum Thema Story-Energie verbloggt. Energievolle Geschichten mit Augenzwinkern, aber – wie immer – steckt ein Körnchen Wahrheit im Text.
Storytelling in der Therapie
Ich bin keine Therapeutin, aber ich weiß, es gibt Coaches, die die Kraft von Märchen oder das Storytelling als Methode einsetzen. Ich kann die Kraft von Geschichten nur bestätigen, gerade wenn man sich – wie ich im Beispiel oben – durch außergewöhnliche Belastungen oder einer bestimmten Situation sehr eingeengt fühlt. Denn dann wirkt sich das auf den gesamten Körper und das ganze Empfinden aus. Körper – Geist – Seele: Plötzlich kann man kaum durchatmen, man bekommt körperliche Beschwerden und man kann kaum mehr einen klaren Gedanken fassen.
Erzählen macht etwas mit uns: Unter anderem kann man mit Storytelling eine verengte Perspektive überwinden, wieder Ideen entwickeln und Handlungsmöglichkeiten erkennen. Dann stellt sich das berühmte „Licht am Horizont“ ein.
Mehr zum Thema: Die Kraft des Storytellings von Jeffrey Kottler, Professor für Klinische Psychiatrie am Baylor College of Medicine in Houston, USA.
Selbst schreiben oder lesen?
Ob du als Therapie eine Geschichte selbst schreibst oder eine Geschichte liest oder hörst, wirkt ähnlich und bleibt dir überlassen. Probier es selbst: Geh in ein Märchenzelt und lass dich verzaubern, lies einen spannenden Roman und lass dich in fremde Welten entführen. Oder schreibe über ein schönes Erlebnis, das du heute gehabt hast, oder eine Beobachtung, die dich positiv stimmt. Was hat deine Lebensenergie besonders gestärkt?
Mehr zum Thema Autosuggestion durch Storytelling habe ich in „Ich erzähle, also bin ich“ verbloggt.
Führe ein Tagebuch oder werde zur Leseratte, geh mal wieder in einen Film mit Happy End oder besuche eine Lesung. – Ich kann dir gute Geschichten zwar nicht „verordnen“, jedoch wärmstens an dein wunderbares Herz legen. – Du wirst die Kraft der Geschichten für deine Lebensenergie zu spüren bekommen!
Lesetipps von mir
Viele Gründe, warum Märchenerzählen gut für Storytelling ist, habe ich hier gesammelt. Und, falls du bald in den Urlaub fährst, dann verbinde doch das Angenehme mit dem Nützlichen und tanke kräftig Geschichten. Dazu habe ich hier auch „Die etwas anderen Storytelling Buchtipps“.
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Mit diesem positiven Mix werden deine Gehirnzellen regelmäßig in den Kreativmodus versetzt und du trainierst deinen Erzählmuskel. – Für richtig gute Geschichten!
Herzlichen Dank, liebe Manuela, für deinen inspirierenden Blogartikel und deine Teilnahme an meiner Blogparade. Mir geht es auch so, manchmal flutscht es richtig und meine Finger fliegen über die Tasten und manchmal eiere ich recht herum. Das ist genau so, wie meine Energie gerade ist. Deshalb nutze ich Themen, die mir Freude bereiten und mich beim Schreiben energetisch aufladen.
Energiereiche Grüße von Anita ✨🙋♀️✨
Liebe Anita,
ja vielen Dank nochmal für deine Inspiriation. Deine Blogparade hat mich dazu gebracht, mal über Storytelling aus energetischer Sicht zu schreiben. Wenn du merkst, wo deine Energie ist, also bei welchem Thema es „kribbelt“, dann bist du schon einen großen Schritt weiter als viele Menschen. Bei dir kein Wunder, du bist ja Energie-Profi! <3
Liebe Grüße, Manuela