Was war los im Januar 2024?
Eine Präsentation in Marburg
Nach einjähriger Recherche, Interviews, Konzept entwickeln, Anekdoten und Themen sammeln und ganz, ganz viele Kapitel schreiben, war es Anfang Januar endlich so weit: Die Chronik 50 Jahre Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde im Landratsamt vor den geladenen Gästen aus den beteiligten Unternehmen, Gemeinden und Kommunalverwaltung vorgestellt. Dazu durfte ich wieder einen Vortrag halten, den ich als Anlass nahm, die bunte Vielfalt dieses Landkreises anhand von Einzelbeispielen aufblitzen zu lassen.
Für Lacher sorgte meine frisch erstellte Mensa-Card, die ich spontan zückte. Hier warb eine Bank, die die Chronik unterstützt, auf der Rückseite. DAS wollte ich den Anwesenden nicht vorenthalten.
Alten Studienstätten auf der Spur
Um in „meine alte“ Studentenstadt noch einmal ganz für mich alleine zu erleben, reiste ich einen Tag vorher an. 30 Jahre war ich nicht hier. Was sich hier wohl verändert hat? Neben dem Rede-Einüben nutzte ich die Zeit, um treppauf und treppab durch die Oberstadt der alten Universitätsstadt zu laufen, meine alte Fakultät zu besichtigen, mit vielen jungen Menschen zu sprechen und noch einmal in der Mensa zu speisen. Was soll ich sagen? Ich kam mir vor, wie „Zurück in die Zukunft!“, denn einerseits erinnerte mich vieles an meine Studi-Zeit, andererseits hatte ich schon vieles vergessen. Das Mensa-Geschirr ist nach wie vor das alte, die Art, wie man sich – je nach Essenswahl – an verschiedene Treppenaufgänge anzustellen hat, auch. Witzig: Es gibt sogar noch die Vitrine mit dem Mensa-Essen des Tages als Tellerportion präsentiert. Also nix mit Fotos auf einem Monitor oder so …
Ein weiteres Aha-Erlebnis war für mich die unfassbare Herzlichkeit der Mitarbeiterinnen des Studierendenwerks. Wie früher haben sie – es sind überwiegend Damen – ein fast schon mütterliches Herz für „ihre“ Studierenden, und das muss ich an dieser Stelle ganz dolle loben: Während meines Aufenthaltes, erlebte ich, wie sie mit einem etwa 20-jährigen „schimpften“ wie mit einem Sohn, weil er seine Karte zerbrochen hatte. Dann stellten sie ihm eine neue aus, und dann lachten wir alle uns zusammen kaputt. – An anderen Universitäten habe ich das so nicht erlebt.
Schön finde ich auch, wie die Stadt Marburg ihr Merkmal als „Stadt, in der die Brüder Grimm ein paar Jährchen gelebt und geforscht haben“, nun sichtbar gemacht hat. Der Grimm-Dich-Pfad begeistert mich sehr, könnte allerdings hier und da einen neuen Anstrich vertragen.
Die Philosophische Fakultät, liebevoll „PhilFak“ genannt, an der ich Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre Germanistik, Spanisch und Politikwissenschaft studierte, befindet sich nur noch in Resten am alten Standort. Die meisten Fakultäten sind bereits ausgezogen. Es wurde auch Zeit, denn die Asbest-Türme am Rande der Stadtautobahn waren schon in den 80ern alt. Die ehrwürdige „PhilFak“, heute Fachbereich 9: Germanistik und Kunstwissenschaften, ist jetzt näher ans Stadtzentrum gerückt, in neue, helle, luftige Gebäude. Auch die Uni-Bibliothek ist kein grauer, dunkler Betonwürfel mehr, sondern sitzt nun in einem Glasbau vom Feinsten. Wow!
Comic-Manu – lustige KI-Experimente
Meinen neuen „Was-ist-…?“-Artikel nehme ich diesen Januar zum Anlass, etwas gezielter mit einer Bilder-KI zu spielen. Ich verwende hier die KI von Bing. Meine Befehle (Prompts) scheinen zu passen, denn mein „Comic-Ich“ bekommt automatisch eine coole Brille – nicht schlecht, oder? Mein Lieblingsbild findet ihr als Titelbild in meinem Blogbeitrag, Was ist Storytelling?
Ich bin begeistert, denn vor einem Monat habe ich eine magische / märchenhafte Schreibstube ausprobiert und die Bilder haben mir fast alle nicht gefallen. Das kann am eigenen Prompt liegen aber auch am (gefütterten) KI-Verständnis von „Märchen“: Das Ergebnis war furchtbar kitschig und Disney-lastig. Spannend!
Mein Prompt zur Comic-Manu: „Bitte erstelle mir eine Texterin mit dunklen Locken in Büro mit einer Sprechblase. Als Comic im Stil der 30er oder 40er Jahre.“ Und ja, ich sage immer „bitte“ und „danke“ zu meiner KI. 🙂
Wenn ein Roman entsteht
Über Weihnachten habe ich es tatsächlich – wie im November-Rückblick angekündigt – geschafft, den groben Plot meines fantastischen Romans einmal runterzuschreiben. Im Januar stellte ich das erste Kapitel im Jahreslehrgang Schreiben vor und die Teilnehmer samt Trainer diskutierten 45 Minuten darüber. So habe ich schon einen sehr guten Eindruck bekommen, wie der Text auf das Publikum wirkt. Zudem gibt der Dozent immer Hausaufgaben auf. Meine lautet: „Du hast viele Themen angerissen. Schreibe nun weiter, um zu sehen, wie sich der Held im nächsten Kapitel verhält und welchen Weg die Geschichte einschlägt …“ UFF!
Um neben meinen Brotjob-Aufträgen kontinuierlich weiterzuarbeiten, schreibe ich seit Dezember auch noch wöchentlich gemeinsam mit Andrea, die an ihrem Rauhnächte-Fachbuch arbeitet. Zum Jahresende haben wir innerhalb unserer Community The Content Society weiteres Interesse geweckt und schreiben jetzt jede Woche mit weiteren Autorinnen an unseren Projekten. Vom Kuh-Kinderbuch bis zum Ratgeber ist alles im abendlichen Zoom Co-Writing vertreten. Gemeinsam zum Dranbleiben motivieren, sich kreativ austoben und Spaß haben – so mag ich das!
Was im Januar 2024 sonst noch so los war
Mensa-Essen
Erinnerungen schmecken
Gender-Toilette
Progressiv wie früher, die Marburger Uni
"Phil-Fak"
oder das, was von ihr übrig ist, erleben.
Grimms
Die Brüder sind in Marburg nun sichtbar(er).
- Ich esse noch einmal in der Marburger Mensa – was für ein „Throw-Back“-Erlebnis. Sogar die gleichen Schüsseln wie in den 80ern nutzen die noch!
- Ich laufe treppauf, treppab durch die Marburger Oberstadt – und freue mich, dass man sich endlich als „Grimms Märchenstadt“ positioniert hat.
- Ich habe ein unverschämtes Glück, denn ich reise nach Marburg und zurück genau vor und nach dem Januar-Bahnstreik. Dazwischen fahre ich mit der MFG – der bewährten Mitfahrgelegenheit von Marburg ins Rheinland zu meiner Mutter.
- Kontrolle muss sein: Wieder zurück in Bayern muss ich meine jährlichen Vor-oder-Nachsorge-Untersuchungen (wie man’s nimmt!) über mich ergehen lassen. Ein MRT ist blöd, wenn man wie ich das Kontrastmittel nicht verträgt. Dafür ist alles unauffällig – und ich sehr erleichtert!
- Ich denke über meine weitere Selbstständigkeit nach, als erfahrene Kreative 50+, die nicht mehr selbst und ständig arbeiten will.
- Mein neuer Stehschreibtisch ist aufgestellt. Kreatives Arbeiten in Bewegung hat ‚was!
- Karsten und ich beenden unseren Lindy-Hop Einsteigerkurs – wir werden weiter machen.
- Die Katze erholt sich von ihrer Vergiftung – und die gesamte Familie (auch Bruder, Mutter …) atmet auf. So ein Tier ist halt doch ein Familienmitglied!
Meine Lektüre im Januar 2024
- Fabeltiere – Tierische Fabelwesen der deutschsprachigen Mythen, Märchen und Sagen von Florian Schäfer, Janin Pisarek und Hannah Gritsch. – Wow!
- Der Club Dumas von Arturo Pérez-Reverte – fantastisch-spannend und mit anderem Titel verfilmt mit Jonny Depp. Wer errät’s?
- Violeta – der neue Roman von Isabel Allende. Über Leben der erstarkenden Frauen in Chile und seinen historischen Ereignissen im 20./21. Jahrhundert.
Meine Blogartikel im Januar 2024
Was ich im Februar 2024 plane
Zusammen mit dem Zuständigen im Landratsamt überlegen wir, wie wir das neue Wirtschaftsmagazin des Landkreises Fürstenfeldbruck inhaltlich fein ausgestalten werden. Ich werde es redaktionell begleiten und gemeinsam mit meinem Lieblings-Co-Autor Oliver schreiben.
Und dann arbeite ich an einem weiteren Kapitel meines real-fantastischen Romans über „Drachen, Eier und wo sie zu finden sind“ (mein aktueller Arbeitstitel).
Der Februar steht in meiner Comunity The Content Society im Zeichen der Blogdekade. 10 Blogartikel in 10 Tagen werde ich zwar wieder nicht schaffen (wollen), aber vier bis fünf dürfen es schon wieder sein. Schnelle, kurze Blogartikel bringen einen guten Schub für die Reichweite – und mir persönlich mehr Fokus auf mein Kerngeschäft, Storytelling.
Ach ja: Der Winter scheint vorbei, vor allem liegt draußen kein Glatteis mehr. Daher werde ich das Nordic Walking wieder aufnehmen. Ich liebe es, am Nachmittag eine flotte Runde über die Felder zu drehen.
Warum schreibe ich Rückblicke?
Als kreative Selbstständige glaube ich oft, dass ich viel zu wenig schaffe. Mit Rückblicken gebe ich nicht nur anderen Einblicke in mein Business, sondern zeige auch mir, was alles los war. Durch die Blicke zurück reflektieren wir – und oft kommen mir dadurch neue Ideen. – Und wie war dein Januar?
Hallo Manuela,
wie spannend, dass du diese Chronik geschrieben hast? Muss ich dringend mal reinschauen, schließlich wohne ich in Marburg.
Und wenn du das nächste Mal hier bist, komm gern auf einen Kaffee vorbei!
Gruß, Heiko
Hallo Heiko,
oh ja, tu das unbedingt und berichte mir, wie du die Chronik findest. Nächstes Mal klingle ich bei dir an! – Ich hatte glatt vergessen, dass jemand aus der TCS (du!) in Marburg wohnt. Ich habe die zwei Tage in Marburg dazu genutzt, inkognito in meine „alte Studi-Zeit“ einzutauchen. Das war superschön (und eiskalt Anfang Januar, brr).
Die Chronik gibt es über das Landratsamt, Pressestelle (Gruß an Herrn Schienbein!) – und vielleicht liegt sie auch in der VHS aus.
Liebe Grüße, Manuela