Who is it? Dr. Bruce Banner, Woyzeck, Peter Parker, Michael Kohlhaas … Ich könnte euch noch mehr Figuren aufzählen. Zum Beispiel all die Kleinganoven in „Pulp Fiction“. Was haben diese Figuren alle, alle, alle (…) gemeinsam? Richtig, jeder ist der Antiheld in der Story!
Der Antiheld
Ja, genau. Es sind Helden, die keine sind.
- Der Antiheld entwickelt sich in der Literatur. In der antiken Literatur gab es sie – meines Wissens – noch nicht. Mittelalter … auch nicht. Erst mit der Aufklärung werden auch die literarischen Figuren vielfältiger.
- Charakter: eher untugendhaft (im bürgerlichen Sinne)
- Der Antiheld rebelliert gegen „vermeintliche“ Tugenden und entlarvt so ihre Heuchelei
- Trotzdem ist er der Held oder die Heldin in der Geschichte.
Beispiele für Antihelden:
- Aus dem Wissenschaftler Dr. Bruce Banner wird Hulk. Ein Antiheld, weil er gut ist (nicht schlecht wie Dr. Jekyll / Mr. Hyde).
- Die „Looser“ aber guten Seelen Woyzeck (und Peter Parker machen Dinge, die man ihnen nicht zutraut. Der eine wird zum Mörder, der andere zu Spiderman – jeder ist der Antiheld in seiner Geschichte.
- Michael Kohlhaas (Drama von Heinrich v. Kleist) wollte eigentlich nur seine wunderschönen Rösser zurück und zettelt einen ganzen Aufstand gegen die Obrigkeit an. Kohlhaas gilt als der Antiheld im Drama der Klassik.
- Ein Beispiel noch aus Pulp Fiction (ich liebe Tarantino-Filme…): Vincent Vega und Gangsterbraut Mia Wallace? Beide sind typische Antihelden. Kleine Lichter, die permanent verlieren, uns aber gerade dadurch sympathisch werden. Richtig??
Antihelden machen dein Storytelling erst richtig sympatisch, denn wir erkennen uns in ihnen wieder.