Dieser Blogartikel entstand aufgrund der Blogparade von Kerstin Salvador, „Wohin mich mein Schreiben schon geführt hat“. Sie ruft uns auf, einmal in uns zu gehen und zu überlegen, was unser Schreiben schon alles ausgelöst hat. Da ich die meiste Zeit beruflich schreibe, konzentriere ich mich auf den Teil meines Schreibens, den ich bis jetzt viel zu sehr vernachlässigt habe, obwohl er mir so wichtig ist.
Meine Mutter fragte mich während meines Germanistik-Studiums, was ich denn danach machen wollte. Ich antwortete, dass ich am liebsten irgendwann einmal fantastische Romane schreiben und als Schauspielerin quer durch Europa tingeln möchte. Dann bekam ich nach dem Studium meinen Job als Werbetexterin, zog nach Bayern, heiratete, bekam ein Kind … Hatte sich das mit dem „fantastischen Schreiben und Tingeln“ erledigt?
Was ist eigentlich tingeln? Das kannst du in einem meiner Nerd-Nuggets nachlesen.
Wohin mich das Schreiben noch so geführt hat
Zwischen meinem Brotjob, der sich mittlerweile hauptsächlich um Webseitentexte, Texte für Imagevideos sowie Landkreis- und Städtechroniken dreht, schreibe ich schon seit längerem unfassbar gerne Blogartikel. Seit 2021 blogge ich noch gezielter mit einem großen Netzwerk im Rücken, der Content Society. Das Bloggen öffnete mir wieder meinen Blick auf das, was ich kann, will und glaube. Und das war das freie Schreiben, also “ohne Auftrag”.
„Westwald in Gefahr“ – eine Tierfantasy oder so ähnlich
Irgendwann in den 90er Jahren begann ich mit einer Geschichte mit Tieren, die – ganz ähnlich wie bei einem meiner Lieblingsbücher „Der Wind in den Weiden“ auch menschlich handeln. Im Gegensatz zu dem Buch von Kenneth Graham sind bei mir aber die Wiesel die „Guten“. Die Idee zum Buchprojekt kam mir, weil ich endlich die Geschichten aus der Kindheit meines Bruders und mir aufschreiben wollte. Wir hatten nämlich „imaginäre Zweitcharakter“, jeder in unserer Familie war ein Tier. Diese Tiere machten dann lauter freche Sachen, die wir natürlich nie getan hätten. In meiner Geschichte erleben die drei Tiere ein Abenteuer, in dem sie sich beweisen müssen und zusammenwachsen. Mehr dazu verrate ich nicht, denn dieses Kinderbuch über Abenteuer und Freundschaft über alle Grenzen hinweg liegt hier in meiner Schublade mittlerweile als erster Entwurf fertig vor. Ich möchte es noch überarbeiten – und dann mutig Verlagen vorstellen.

Wie ich wurde, was ich bin“ und, was ich früher einmal werden wollte, habe ich hier verbloggt. In beiden Blogartikeln erfährst du noch etwas mehr über mich.
“Die Bruderschaft der Drachen” – Magie und Realismus oder so ähnlich
Als ich dann meine zweite von drei Kurzgeschichten in einer Anthologie untergebracht bekommen hatte, dachte ich mir, “meine Schreibkunst scheinen ja auch andere gerne zu lesen …”. Ich weiß, ich bin furchtbar: Ich denke immer, das interessiert keinen oder das ist nicht gut genug. Auf jeden Fall hatte ich 2020 meine fantastische Kurzgeschichte, die in einem Münchner Comicbuchladen spielt, gedruckt in der wunderschönen Anthologie “Hic sunt Dracones” vor mir liegen, und dann stand diese Lesung auf Twitch an. Wir erinnern uns: Es war Lockdown, Lesungen fielen aus bzw. fanden online statt. Das Publikum auf Twitch bestand hauptsächlich aus den Herausgeberinnen der Kurzgeschichtensammlung, den Münchner Schreiberlingen, sowie der Autorinnen, Autoren und ein paar anderen Menschen.


Was für eine Quote! Drei Kurzgeschichten habe ich erst geschrieben, davon wurden zwei in Anthologien veröffentlicht.
Nach meiner „Drachen-Lesung“ auf Twitch wurde ich gefragt, ob ich die Geschichte über Gerd, den Nerd, Isabella, die geheimnisvolle spanische Lady und die seltsame Karte aus knisterndem, schuppigem Material nicht zu einem Roman ausarbeiten wolle? Ich überlegte kurz und dachte mir, au ja! So setzte ich mich daran, eine große Handlung um diese Kurzgeschichte zu entwickeln, mit guten Helden und bösen Gegenspielern. Heraus kam mein zweites Buchprojekt „Die Bruderschaft der Drachen“.
Schreib-Communitys
Weil ich nicht täglich an meinen Projekten schrieb, suchte ich mir Hilfe und fand sie in München. Ich bewarb mich 2022 für den Jahreslehrgang Schreiben bei der Münchner Volkshochschule, wurde angenommen und verbrachte ein ganzes Jahr mit einem super-coolen Netzwerk von 12 Autorinnen und Autoren sowie gleich mehreren namhaften Coaches aus der Literaturszene. Wir wurden trainiert, wir schrieben, wir lasen uns unsere Texte gegenseitig vor, besprachen sie – und so wuchsen die Storys Schritt für Schritt weiter, obwohl ich kaum Zeit für sie fand. Witzig: Ich war die einzige „fantastische Autorin“ in der Gruppe, und anfangs bestand große Abneigung gegen das Fantasy-Genre, hinterher nicht mehr. Also habe ich auch noch meinen Teil zur Begeisterung für fantastische Geschichten beigetragen, das finde ich schön!
Zum Abschluss stellten wir, die Teilnehmenden des Jahreslehrgangs, unsere Geschichten bei einem Lesefest vor und auch hier kam wieder das Feedback aus dem Publikum (das mich und meine Geschichte nicht kannte): „Schreib bitte weiter, wir wollen deine Geschichte lesen!“

Poesie und Popcorn auf der Bühne
Aber da fehlt ja noch das mit dem „Tingeln“ … Ich hätte nie gedacht, dass mich das Schreiben wirklich einmal so auf die Bühne führt, und das kam so:
Jürgen (Poet aus unserem Ort) klopft 2023 an: „Du schreibst doch!“
Ich: „Ja. So unterhaltsame Sachbücher, fantastische Prosa …“
Jürgen: „Schreibst du auch Gedichte?“
Ich: „Nee!“
Jürgen: „Okay, du bist gebucht für unseren ersten Auftritt auf der A(ch)WO-Bühne. Du machst das schon!“
Ich:
Seit 2024 schreibe ich also auch aktiv Gedichte, die ich dann live auf der Bühne vortrage. Das macht mir so einen riesigen Spaß, dass ich mittlerweile schon ein kleines Repertoire an kurzen Texten habe. Eine Community der Poeten haben wir auch vor Ort aufgebaut, Jürgen und die von ihm ins Leben gerufene A(ch)Wo-Kulturbühne sei Dank. Und ich bilde mich in der „Poeterey“, wie Martin Opitz sagt, weiter: Momentan besuche ich regelmäßig Workshops beim Theater Augsburg und gehe immer mutiger ab und zu bei Poetry-Slams in Augsburg und Umgebung auf die Bühne. Auf meinem Blog berichte ich regelmäßig über meine Auftritte in meinen Rückblicken, wie zum Beispiel hier.

Wohin mich das Schreiben nicht geführt hat
Das Schreiben von Geschichten und die Bühne helfen mir, mit manchen schwereren Kapiteln meines Lebens, besser zurechtzukommen, das ist richtig. Ich werde aber weder Blog noch Buch über meine chronische Krankheit machen. Ich mag es persönlich nicht, über meinen Krebs, die Therapien, über Krankenhaus, OPs und meinen persönlichen Umgang mit Gesundheit zu schreiben – und schon gar nicht über, “wie sie das alles wieder einmal überwunden hat”. Ab und zu erwähne ich etwas auf meinen Blog, wie jetzt, aber das reicht mir. – Ich finde es dafür SEHR gut, wenn es andere machen.
Sag ich doch: Schreiben fokussiert
Mit einem Hintergedanken habe ich die Blogparade von Kerstin Salvador, „Wohin mich mein Schreiben schon geführt hat“, doch gewählt: Ich habe sie zum Anlass genommen, um über meine freien Schreib- und Bühnenprojekte vorzustellen und so beidem mehr Gewicht zu geben: für mich, damit meine schönen Ideen weiter gedeihen – und ich meine Kunst selbst endlich mehr ernst nehme!
Was ich meinen Kundinnen und Kunden immer sage, gilt für mich genau so: Schreiben fokussiert! 🙂
Meine Angebote 2025
Workshop, Rede, Bühnenkunst oder Text?


Wenn du 2025 positiv sichtbar werden und mehr verkaufen möchtest, …
… dann schau doch mal unverbindlich in meine Angebote als Storytelling Trainerin, Texterin und Autorin.
Vielleicht ist ja etwas für dich dabei!