Storytelling zum Motivieren – ein Beispiel

Wie du Storytelling zum Motivieren nutzt

Eines wusste ich schon vorher: Meine Rede auf der Kundgebung „Mering für Demokratie und Toleranz“ im März auf unserem Marktplatz muss positiv wirken. Nicht zu ernst. Lieber Mut machen, statt entmutigen. Mit Storytelling zum Motivieren der Bürgerinnen und Bürger in unserer bayerischen Marktgemeinde. Schließlich arbeite, lebe und verbringe ich mit meiner Familie hier viel Freizeit – und das sehr gerne. Doch wie gestaltet man so eine Rede?

In meiner Rede nutze ich verschiedene rhetorische Stilmittel und Storytelling zum Motivieren. Das mache ich, weil ich will, dass die Kernbotschaft „Wir gestalten unser schönes Miteinander selbst!“ a) besonders anregend, positiv und b) sofort und nachhaltig ankommt. Außerdem wusste ich vorher nicht so genau, was mich auf dem Marktplatz erwartet: Wird es viele Hintergrundgeräusche geben? Ist die Stimmung vielleicht besonders angespannt? (Spoiler: etwa 600 Menschen in friedlicher Stimmung).

So entschied ich mich für eine besonders positive, plastische und bildhafte Art. Ich verwende Beispiele aus dem Ort, die mein Publikum kennt und wertschätzt (die Vereine). Und wähle ein Zitat einer Band, die eine ähnliche Einstellung wie wir auf dem Platz hat, aus einem Lied, das die Generationen auf dem Platz so gut wie alle kennen (Schrei nach Liebe). Na, welche Stilmittel entdeckst du noch in der Rede? 

Hat es geklappt? Hilft Storytelling zum Motivieren? Wenn du mich und das Publikum „live“ erleben magst: Weiter unten habe ich auch das YouTube-Video zur Rede auf dem Marktplatz verlinkt.

Storytelling zum Motivieren
Spoiler: Bunte Springerstiefel 😉

Rede: Respekt und Miteinander aktiv im eigenen Ort gestalten

(Begrüßung – Mein Name – Verein Internationale Kultur Mering)

Schön, dass sich hier so viele versammelt haben, um für unsere Werte – Demokratie und Toleranz – einzustehen.

(Nachbarn / Freunde begrüßen)

Warum ist es so wichtig, dass wir hier heute für unsere Demokratie und Toleranz (ein)stehen?

Das habe ich mich selbst die letzte Woche gefragt. Warum soll ich mich für unseren Verein heute auf den Marktplatz stellen? Wo wir doch schon seit über 10 Jahren gegenseitigen Respekt und Miteinander leben und fördern?

Und dann habe ich mir gesagt …

In Mering leben Menschen aus über 70 Nationen friedlich zusammen – und das soll bitte auch so bleiben.

Sie alle gehen in Kindergarten, Schule, arbeiten, leben und verbringen hier ihre Freizeit. Viele engagieren sich ehrenamtlich in unseren Vereinen.

Spielen Fußball, Handball. Pflegen ihren Garten (Obst- und Gartenbauverein), tanzen im Trachtenverein Almarausch oder im SV-Mering Rock‘n Roll, singen im Chor …

Mering hat so viele schöne Vereine – und die sollen bitte auch bunt und vielfältig bleiben.

Ja, und warum stehen wir ALLE jetzt hier?

Weil sich viele Menschen wieder mal bedroht fühlen. Aus-ge-grenzt. Und daher brauchen sie jetzt unsere Solidarität – laut und sichtbar!

Weil anscheinend noch nicht in jedem Hirn angekommen ist:

Hass und Angst sind keine Option. Für niemanden. Auch für die nicht, die wieder einmal (!) für diese Ausgrenzung sind.

Wir alle wollen doch nur eines:

Ein glückliches, erfülltes, schönes Leben führen. Mit Freunden, mit Familie, in unserer Gemeinschaft.

Angst haben – oder Angst machen – ist eine schlechte Idee

für beide Seiten!

Zitat Die Ärzte –

(von 1993/94!!)

Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe

Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit

Du hast nie gelernt dich zu artikulieren

Und deine Eltern hatten niemals für dich Zeit

Angst! Keine Liebe… traurig!

Was machen wir denn, wenn Springerstiefel traurig sind?

Wir machen sie bunt! (zeigen)

Okay, wir müssen uns jetzt nicht alle lieb haben. (Mich bitte auch nicht!) Was wir brauchen, ist Respekt voreinander.

Denn Demokratie lebt von Respekt und Miteinander. Und das ist wirklich nicht immer leicht!

(eigene Erfahrung: Ausland, andere Systeme – unsere Demokratie)

Angst nehmen und den Respekt fördern. Wie setzt man das um? Vor Ort?

Da haben wir vom Internationalen Kulturverein Mering ein „einfaches“ Rezept: Indem wir uns gegenseitig Kennenlernen, indem wir Freizeit miteinander verbringen.

Machen wir es wie unsere Kinder – bleiben wir neugierig aufeinander!

Der Aarian aus Afghanistan und der Max von den Trachtlern zusammen über Tomaten sprechen. Wenn die Selem aus Eritrea und die Rosi v.d. Landfrauen Kochrezepte austauschen.

Bei uns gibt‘s viele „bunte“ Freizeitangebote, wie gemeinsames Kochen, gemeinsames Basteln, Nähen. Gemeinsam Erzählen. Wir fördern das Kennenlernen und das Miteinander – indem wir es einfach tun!

Und dann kann auch niemand mehr. Niemand, uns Angst vor dem Anderen einjagen.

Zu unserem Internationalen Kulturfestival kommen schon seit über 10 Jahren jeden Frühling Bands, Tanz- und Musikgruppen, Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern zu uns nach Mering.

Kommt zu uns. Am 20. April. In die Mehrzweckhalle Mering. Und dann feiern, tanzen und genießen wir zusammen.

Einfach so. Fröhlich. Miteinander!

Ist das nicht viel cooler als (so‘n oller) Hass?

Ich danke euch!

Die Rede als Video

Klicke auf das Bild und du gelangst zum Video auf YouTube.

Mit Storytelling motivieren – das möchtest du auch?

Meine Liebe zu Texten als Tuschezeichnung

Dann melde dich bei mir! Ich biete zwei Möglichkeiten: Storytelling-Seminare und Workshops für Unternehmen oder Einrichtungen oder eine Rede zu einem Wunschthema für deine Veranstaltung. – Diese Rede habe ich im Auftrag meines Vereins entwickelt und gehalten.

3 Kommentare zu „Storytelling zum Motivieren – ein Beispiel“

  1. Wow, einfach nur wow, liebe Manuela.
    Ein super Statement, das in der heutigen Zeit (leider) wieder sehr sehr wichtig geworden ist.
    Danke, dass du mich als Leserin mitgenommen hast in die Entstehungsgeschichte dieser Rede und zeigst, wieviel Vorüberlegung eigentlich im Storytelling steckt. Am Ende klingt es immer locker flockig, aber oft wird die Vorarbeit nicht gesehen.
    Meinen allergrößten Respekt!

  2. Was für eine schöne Rede. Du hast die Menschen eingeladen, an ihre eigenen Bemühungen und Ziele appelliert, hast zitiert, was viele kennen und das mit deinen Springerstiefeln untermalt 😃. Du hast ein Tool – gemeinsam treffen, miteinander reden, kennenlernen – an die Hand gegeben und eingeladen. Also ich wüsste nicht, wie du mit einer kurzen Rede mehr Motivation unterbringen könntest. So wichtig, dein /euer Engagement. Ich habe mich gerade sehr gefreut, denn ich kenne Mehring, dort war ich schon spazieren. (Mein Mann wohnt in Hermeskeil und wir erkunden häufig die nähere Umgebung). Ich war sehr erstaunt, dass in diesem – in meiner Wahrnehmung – eher kleinen Ort, Menschen aus 70 Nationen leben. Danke für diesen Einblick in deine Arbeit für den Verein, für die Rede und deine Herangehensweise an das Storytelling. Herzliche Grüße Sylvia

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