Warum ein Notizbuch? 6 Gründe für handgeschriebene Texte

Warum ein Notizbuch?

Warum ich ein Notizbuch empfehle? Seit ich schreiben kann, schreibe ich per Hand. Ich liebe das Schreiben mit einem Füller und ich liebe schöne gebundene Bücher. Mein Businessplan entstand vor vielen Jahren als Mindmap auf einer Papierseite. Meine Business-Notizen sammle ich handschriftlich in einem Buch. Meine phantastischen Storys plane und plotte ich in einem extra Geschichten-Notizbuch. 

Alles kommt ins Buch: vom Brainstorming bis zum Telefon-Mitschrieb, vom Briefing bis zum Scribble. Von der Argumentationsliste bis zu wichtigen Telefonnummern. Für meine eigenen Blogartikel oder für die Aufträge meiner Kunden. Auch Wunschzettel, wie „Technik im Federkunst-Büro“ oder meine wöchentlichen To-do-Listen halte ich handschriftlich im Buch fest. Früher gab es Auftragsbücher in den Büros, heute gibt es alles am PC, doch bei mir nicht.

Damit Handschriftliches nicht im Chaos endet, kommt alles in einem Buch zusammen. In jedem meiner Notizbücher steht vorne ein Inhaltsverzeichnis. Und meine To-do-Listen hake ich regelmäßig ab. Doch natürlich nutze ich nicht nur handschriftliche Bücher, die Reinschrift meiner Texte kommt in den PC.

So teilt sich meine Büroablage auf in a) E-Mail-Ordner, b) Ordner auf dem PC und c) das Business-Notizbuch. Mittlerweile sind es mehrere Bücher, sortiert nach Jahrgängen, und manchmal schlage ich in den alten Notizbüchern nach. 

Das ist nicht nur eine Eigenart von mir, sondern „typisch“ für viele aus der Kreativbranche. Doch warum profitieren wir im digitalen Zeitalter ernsthaft von einem handgeschriebenen Notizbuch?

Wie kann etwas gleichzeitig entschleunigen und fokussieren? Indem ich per Hand schreibe, brauche ich zunächst mehr Zeit. Doch gleichzeitig bekommt das Schreiben auf Papier meine volle Aufmerksamkeit. Im Vergleich dazu, lasse ich mich beim Tippen auf der Tastatur schneller von unterschiedlichen Dingen ablenken: da ploppt eine Mail auf, schnell recherchiere ich einen Begriff via Suchmaschine – und schon ertappe ich mich, dass ich vom Thema abkomme.  Internet und PC sind wirklich gute Arbeitshilfen, aber manchmal lenken sie mich auch viel zu sehr ab!

Mit dem handschriftlichen, langsameren Aufschreiben kommt auch mein Denken besser nach: Während ich mich auf das Schreiben konzentriere, kreiseln meine Gedanken nur um dieses Thema. Ablenkungen kann ich im Schreibprozess auf ein Mindestmaß reduzieren. Handschriftliche Notizbücher bieten mir auch die Möglichkeit nachher, bewusster über ein Thema zu reflektieren und zu planen. Zum Beispiel bei einem Blogartikel: mit einem Mindmap oder einer Liste zum Thema kann ich das alles nachher schneller herunter tippen. Das Finetuning mache ich danach, wie gewohnt, am PC. So gelingt mir das viel effektiver und ebenso fokussierter.

2. Weil es die Kreativität fördert

Beim handschriftlichen Schreiben werden verschiedene Teile des Gehirns genutzt (und gefordert). Damit fördere ich meine Kreativität auf den Punkt. Meine Gedanken kommen – wie oben beschrieben – ins Fließen und ich formuliere frei und losgelöst von allem anderen (Technik, Google-Recherche, E-Mail…). So kommen mir ganz gezielt Ideen „nur“ zu diesem Thema. Ideen, die sich anders nicht in dieser Vielfalt entfalten könnten, weil kaum Zeit bleibt (so schnell, wie wir tippen)!

Ein Tatzelwurm
Schlöngel

Warum ein Notizbuch? Weil es mehr als nur Text enthält (v.l.n.r.):
Brainstorming zu meiner Website | ein Tatzelwurm? | Denkpausen-Schlöngel

3. Per Hand notiert ist besser verstanden!

Das handschriftliche Aufschreiben von Informationen verbessert zudem nachweislich unsere Merkfähigkeit. Beim Schreiben nehme ich  Inhalte ganz anders, und zwar verstärkt wahr (siehe Punkt 1). Das handschriftliche Mitschreiben von Vorlesungen war für mich während meiner Studienzeit immer besonders effektiv, weil ich die Informationen gleich besser verinnerlicht und verstanden habe. Ich schreibe handschriftlich bei Vorträgen und in Seminaren zwar weniger auf, dafür allerdings wirklich nur das Wesentliche! Ja, ich muss Unwichtiges sogar weglassen, weil ich sonst nicht mit dem Vortrag mitkäme. So fördert das Schreiben per Hand auch das aktive Zuhören und unsere Fähigkeit, wichtige Schlüsselpunkte zu erfassen und die Zusammenhänge zu erkennen. Probiere es einfach selbst beim nächsten Vortrag aus!

4. Alles wird an einem Ort gesammelt

So, und warum dann nicht einfach A4-Blätter handschriftlich füllen? Weil ich in meinen Notizbüchern, egal ob das Klassiker wie das Moleskine sind oder schlichte Haushaltsbücher, alle Vorgänge, Mitschriebe von Besprechungen, Telefon-Gesprächsnotizen, das heißt: Fakten, Adressen und Gedanken an einem Ort sammeln kann. Brauche ich eine Info von Projekt X, hole ich mein Notizbuch hervor, schaue kurz im Inhaltsverzeichnis nach und blättere gleich die entsprechende(n) Seite(n) auf, denn manchmal sind es mehr.

Die Sammlung an einem Ort hilft mir auch, wenn mir unter der Dusche (oder woanders) plötzlich DIE gute Idee für Projekt X oder Y einfällt. Sofort ins Buch auf der entsprechenden Seite notiert, wird der Mitschrieb nach und nach zur komplexen Sammlung vervollständigt.

Sortiert wird, wie schon beschrieben, später. Ich persönlich lege noch ein Inhaltsverzeichnis an. Egal ob das schon im Design des Notizbuches schon angelegt ist oder ich selbst mit Lineal „nachhelfen“ muss: Ein Inhaltsverzeichnis steht in jedem meiner Notizbücher vorne.

Notizbuch mit angelegtem Inhaltsverzeichnis
Notizbuch mit selbst gebautem Inhaltsverzeichnis

Links ein Notizbuch mit vorgedrucktem, rechts eines mit „selbstgebautem“ Inhaltsverzeichnis. Wichtig ist, dass man auch die einzelnen Seiten auch durchnummeriert.

5. Ein Buch nimmt mehr als Text auf

Mein Notizbuch nimmt nicht nur geschriebene Wörter auf, sondern es enthält auch Mindmaps, Skizzen, kleine Zeichnungen und andere visuelle Darstellungen und haptische Elemente. Manchmal klebe ich zum Beispiel etwas hinein, füge ein Post-it oder hefte ein Foto an. Manche Seiten kennzeichne ich besonders, indem ich alle Seiten für Projekt X zum Beispiel farbig markiere oder eine Ecke herausschneide. Oder ich nutze Lesezeichen usw.

All diese visuellen Elemente helfen mir beim Lösen von Problemen und beim Entwickeln von neuen Ideen. Mir persönlich fällt die Planung von Projekten viel leichter, wenn ich nicht nur handschriftlich in mein Business-Buch schreibe, sondern zusätzlich visuelle und haptische Elemente nutze. Vielleicht, weil so der gesamte der Prozess „Arbeiten“ kreativ abläuft.

6. Unsere Handschrift ist einzigartig

Unsere Handschrift ist wie unser Fingerabdruck: Sie ist einzigartig. Sie verleiht also meinen Notizen schon vom Äußeren eine persönliche Note, das Geschriebene wird – wie oben gezeigt – ebenfalls einzigartig entwickelt. Meine handschriftlichen Texte spiegeln meine momentane Stimmung und Emotionen wider und halten sie fest. Das verleiht dem Inhalt noch ein besonderes Plus. Persönlich wird Handgeschriebenes auch durch unbeabsichtigte „Schlöngel“ an einem Buchstaben oder am Heftrand, wenn ich eine Denkpause einlege. Auf einer Tastatur geschrieben, geht das nicht! Wenn ich noch dazu nicht auf losen Blättern, sondern in einem gebundenen Heft schreibe, dann kann ich all meine Gedanken zum Business sammeln. Und dank Inhaltsverzeichnis behalte ich den Durchblick.

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5 Kommentare zu „Warum ein Notizbuch? 6 Gründe für handgeschriebene Texte“

  1. Liebe Manuela, da geht es mir genau wie dir! Am liebsten schreibe ich von Hand mi „Fülli“ in ein Notizbuch. Zur Not auch auf einen Block Papier. Wunderbar, wie du die guten Gründe aufzählst! Federgruss von Susanne

  2. Liebe Manuela, wow, was für ein Plädoyer für die Notizbücher!!
    Ich selbst nutze sie vor allem für meine Morgenroutine – auch am liebsten mit Füller geschrieben 😁
    Du hast mich aber gerade motiviert, noch weitere Notizbücher anzulegen. Wie schaffst du das mit dem Inhaltsverzeichnis??
    Liebe Grüße Danielle

    1. Liebe Danielle, bei manchen Notizbüchern ist vorne schon ein (leeres) Inhaltsverzeichnis enthalten. In meinem momentanen Business-Notizbuch nicht, da habe ich einfach die ersten 10 Doppelseiten freigelassen und mir eine Tabelle gezogen Seite | Subjekt/Thema – und trage dann regelmäßig fortlaufend die entsprechende Seitenzahl mit Oberbegriff ein. Falls die Seiten nicht nummeriert sind, zücke ich einmal mehr den „Fülli“ und nummeriere von Hand – . 😉

  3. Ein schöner Beitrag, ich bin auch noch immer Team Handschrift! Aus all deinen genannten Gründen! Und ja, eine kleine Handreichung zum Thema Inhaltsverzeichnis wäre mir auch lieb.
    Viele Grüße
    Nicole

    1. Liebe Nicole, danke dir. Man kann das handschriftliche Schreiben nicht genug empfehlen, weil es so vielseitig nützt. Zum Inhaltsverzeichnis: Ich habe das unter Danielles Kommentar erklärt. Später ergänze ich es auch im Blogartikel. Danke für eure Anregungen!!!
      Manuela

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