Was ist ein Narrativ?

Was ist ein Narrativ?

Hast du schon einmal gehört, „Die Ampel muss weg!“ oder „The American Dream / vom Tellerwäscher zum Millionär“, „Querdenker“ oder „Muttermilch ist schlecht“? Das sind alles Narrative. Mit einem Narrativ setzt du durch eine gezielte Auswahl von Themen in der Gesellschaft eine Meinung oder – wie es meine Bloggerkollegin Sandra Hoppenz so schön ausgedrückt hat –, du setzt der Gesellschaft einen „Floh ins Ohr“.

Ein Narrativ ist eine sehr erfolgreiche Erzählstruktur, denn es funktioniert so gut wie immer. Wie schnell wir ein Narrativ hinter einem Text oder einer Rede erkennen, hat viel mit der eigenen Persönlichkeit (Selbstwahrnehmung usw.) zu tun. Es ist aber auch Übungssache. Neben einer Definition gebe ich daher gleich mehrere Beispiele für Narrative. So kannst du dir das Ganze besser vorstellen.

In Zeiten von Unsicherheit werden gerne „neue Narrative“ gefordert. Das ist einleuchtend, den genau dann suchen Menschen nach mehr Sicherheit, nach einem Sinn. Was liegt da näher als eine sinnstiftende Erzählung. Denn genau das ist ein Narrativ: eine sinnstiftende Erzählstruktur, die das Weltbild einer Gruppe oder Kultur bestimmt. Wie ein Thema „zubereitet und serviert“ wird, um etwas Bestimmtes zu erreichen, nennt man also Narrativ, denn mit Zahlen, Fakten und Erlebnissen ist es ja so:

Die Art, wie Informationen ausgewählt, angeordnet und vorgetragen werden, entscheidet darüber, wie eine bestimmte Botschaft bei deinem Publikum ankommt – also „Welcher Floh ins Ohr gesetzt wird“. In verschiedenen Kontexten kann ein Narrativ verwendet werden,

  • um eine Ideologie,
  • ein gesellschaftliches Verständnis
  • oder eine politische Meinung zu stützen.

Du willst eine bestimmte Botschaft vermitteln oder eine bestimmte Reaktion erzielen? Dann nutzt du am besten ein Narrativ, das du wiederholt erzählst, und zwar möglichst dort, wo sich deine Zielgruppe aufhält.

Kann man ein Narrativ erfinden oder ist es da und kann nur aufgegriffen werden? Hier streitet die Wissenschaft.

Wie funktioniert ein Narrativ?

Meist geht das so: Ein neues Narrativ entsteht, eine oder mehrere Gruppierungen nutzen es und machen mit. So baut es sich über Jahre hinweg auf und verselbstständigt sich. Aber mit Narrativen ist das so eine Sache:

  • Ein Narrativ entsteht, eine Gruppierung nutzt es für sich, mehrere hängen sich dran. Später wird es von einer Mehrheit als „Wahrheit“ wahrgenommen und weitergetragen, bis ein neues Narrativ das alte ersetzt. Das kann auch mal ein Jahrhundert dauern. 🙂
  • Es gibt Narrative, die sich ins Gegenteil verkehren, dann wird das ursprüngliche „ist gut“ zum „ist schlecht“.
  • Und dann gibt es sogar Narrative, die eine Gesellschaft dauerhaft spalten, wobei der Riss im Verlauf immer größer wird.

Aber ich denke (und hoffe), du bezweckst etwas Gutes für dein Unternehmen und die Gesellschaft an sich. Dann nutzt du nur gute Narrative, die zu deiner Strategie passen.

Wozu kannst du es nutzen?

Vielleicht willst du für dein Unternehmen einen Beitrag zu Klima und Umwelt leisten? Dann wirst du umweltschonende und klimaverträgliche Lösungen entwickeln und möchtest sie möglichst einer großen Anzahl in der Bevölkerung zeigen. Ein Narrativ zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz käme dir nun gerade recht. Oder du schaffst selber eines, wie „Die Lösung X von Unternehmen Z schützt unser Klima nachhaltig“ usw. Idealerweise wird es nach einer Weile von der Mehrheit der Gesellschaft als gut wahrgenommen.

Doch ab wann handelt es sich eigentlich um ein Narrativ und nicht „nur“ um eine Weitergabe von Informationen? In folgendem Beispiel aus der Vergangenheit wird das vielleicht deutlich.

Beispiel 1: Das "Muttermilch-Narrativ"

In den 60er- und 70er-Jahren wurde Müttern von Industrie und Medien erzählt, dass Muttermilch viele Schadstoffe beinhalte und dass es für ihre Kinder besser sei, wenn sie künstliche Nahrung erhalten würden. Das passierte über einen längeren Zeitraum. Dazu kamen in den Medien (damals: Zeitung, Radio, TV) verschiedene Wissenschaftler, Nahrungsmittel-Experten usw. zu Wort. Gestützt wurde das ganze von schönen Bildern, wie leicht, bequem und zeitgemäß es sei, wenn man sein Kind mit der Flasche aufzog. Natürlich gab es Pro und Kontra, doch die meisten zeigten, warum es nicht gut wäre, wenn man Muttermilch fütterte.

Was folgte, war ein Boom der Milchpulver-Industrie. Bis in die 80er Jahre war die Stillrate niedrig. Als das Narrativ „Muttermilch ist schlecht“ war mitten in der Gesellschaft angekommen war, verselbstständigte es sich: Ein großer Teil der Bevölkerung gab es als „Wahrheit“ weiter und lebte danach. Mütter, die über eine längere Zeit stillten, wurden selten und von der Mehrheit als „Außenseiter“ wahrgenommen. – Ein klassisches Narrativ! 

(Viele Menschen wussten natürlich auch damals von den Vorzügen der Muttermilch, doch das passte nicht ins Narrativ.)

Ist ein Narrativ immer schlecht?

An sich ist ein Narrativ weder gut noch schlecht. Aber diese bestimmte Erzählstruktur, die über einen längeren Zeitraum erzählt wird, ist eben weit mehr als nur eine Aneinanderreihung von Fakten, Erfahrungen und Geschehnissen. Vielmehr werden ja die Bestandteile ausgewählt, und andere dafür gezielt weggelassen. Schlecht kann eher eine Absicht sein, die hinter einem Narrativ steckt. Wenn du zum Beispiel etwas bezwecken möchtest, das anderen Schaden zufügt, würde ich das als schlechtes, weil gefährliches Narrativ bezeichnen.

Schlechte Narrative können:

  • Meinungen machen (X ist gut, Y ist schlecht)
  • Angst machen („X ist nicht mehr sicher!“)
  • Ablehnung erzeugen („XY muss weg!“)
  • Haß schüren („XY sind böse!“)
  • radikalisieren („Mach mit bei X, sonst Y“)
  • usw.

Du kannst ein Narrativ für verschiedene Zwecke nutzen, Gefühle verstärken und es damit mehr oder weniger stark manipulativ einsetzen. Damit sind wir bei der Frage, ist ein Narrativ gut oder schlecht? Die Art, wie du es einsetzt, entscheidet! Manchmal funktioniert das Narrativ dann eine Zeitlang. Dann kann es auch ins Gegenteil kippen (zum Beispiel, wenn es die Gegenseite aufgreift) und es wird ganz anders erzählt.

Beispiele: Das Narrativ „Elektroautos sind die neue Zukunft“ wird momentan eher ambivalent wahrgenommen, mal gut mal schlecht. Das Narrativ „Benziner sind besser als Dieselmotoren“ verkehrte sich in der Vergangenheit ins Gegenteil.

Ist ein Narrativ gut?

Gesellschaft, Unternehmen und Politik leben von Narrativen, denn mit ihnen kann man seine Zielgruppe oder die Bevölkerung auf etwas aufmerksam machen. Wie erwähnt, erkennt man ein neues Narrativ erst spät, selbst wenn man vielleicht schon in einem drinsteckt.

Gute Narrative können:

  • Meinungen machen (X ist gut, Y ist schlecht)
  • Missstände aufdecken (Tierhaltung)
  • für ein Thema interessieren (Bildungsoffensive)
  • für ein Problem sensibilisieren (Ozonloch)
  • zum Handeln motivieren (Mehrwegbecher nutzen)
  • usw.

Beispiel: Das Narrativ „Muttermilch ist schlecht“ der 60er / 70er Jahre gilt heute nicht mehr. Heute lautet es öffentlich:

„Die Industrialisierung und der vielfältige Druck in der modernen Gesellschaft haben dazu geführt, dass viele Mütter vom Stillen auf leicht verfügbare kommerzielle Produkte umgestiegen sind. Heute, da man mehr über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen für Mutter und Kind weiß kehrt sich dieser Trend wieder um.“ (Quelle: Global Health Network)

Wie erkenne ich ein Narrativ?

Ein gutes Kennzeichen ist, dass ein Thema oder eine Meinung öfter an verschiedenen Stellen erscheint. Meist werden Narrative auch besonders emotional vorgebracht. Sie werden besonders schnell stark, wenn sie von verschiedenen Gruppierungen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gleichzeitig genutzt werden.

Besonders wichtig ist es, dass du früh erkennst, dass du es mit einem Narrativ zu tun hast.

Beispiel 2: Das "Ampel muss weg!"-Narrativ

Kurz nach der letzten Bundestagswahl hörte man von Einzelpersonen und Gruppierungen, den Begriff „Ampel-Koalition“ (SPD = Rot, FDB = Gelb, Bündnis 90/Die Grünen = Grün regierten ab jetzt zusammen). Die Metapher der Verkehrsampel für die Koalition entstand.

Kurz danach begann schon das Narrativ, „Die Ampel ist schuld!“ und daraus wurde „Die Ampel muss weg!“ Dann begann es zu wachsen. Die einen haben genickt, andere schüttelten den Kopf. Jetzt verbreitet ein Teil der Bevölkerung und bestimmte politische Gruppierungen das „Ampel-Narrativ“ sehr laut und aktiv weiter. Die aktuelle Comedy steckt zusätzlich voller „Ampel-Gags“, womit sie meiner Meinung nach nicht nur die Ampel-Metapher, sondern auch das Narrativ „… muss weg!“ verstärkt – egal ob der Künstler dafür oder dagegen ist.

Im „Ampel muss weg“-Narrativ werden im Prinzip berechtigte Forderungen manipulativ für das Argument „muss weg“ benutzt. Verpackt werden darin aber die gleichen Forderungen, wie in der Regierung davor, wie Frieden, Sicherheit, besseres Gesundheitssystem, kinderfreundliche Strukturen, Mobilität, bessere Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen usw. Doch nun werden sie alle zu Argumenten für das Narrativ „Ampel muss weg!“

Gegen-Check: Wer sich die Mühe macht und nachschaut, seit wann diese Probleme eigentlich bestehen und wann sie besonders gewachsen sind, wird entdecken, dass sie viele Jahre vor der letzten Bundestagswahl 2021 ihren Ursprung haben. Die schlechten Zustände von Umwelt, Arbeit, ÖPNV, Personalknappheit etc. wurden schon zu meiner Kindheit angemahnt, aber: Aus diesen Warnungen wird jetzt ein neues starkes Narrativ!

Ich wage eine Prognose: Das „Ampel muss weg“-Narrativ ist jetzt schon groß, doch es wird zum Monster-Narrativ aufgeblasen, denn 2025 ist Bundestagswahl.

Was können wir gegen Narrativ-Manipulation tun?

Bewusst machen

Manipulation mit Worten gibt es, seit es Menschen gibt, die Sprache benutzen. Mache dir einfach bewusst, dass es sie gibt. Narrative werden genutzt, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Ob diejenigen, die eines beginnen (oder aufgreifen und für ihre Strategie nutzen)  gute oder schlechte Absichten haben, sei dahingestellt. Das Narrativ ist und bleibt eine Erzählstruktur, und wir entscheiden, ob wir ihr folgen.

Enttarnen

Enttarnen ist nicht leicht, besonders wenn ein Narrativ noch recht „jung“ und klein ist. Wird es gesehen, kannst du besser mit ihm umgehen und dich entscheiden: trage ich es mit oder nicht.

Zahlen, Daten, Fakten zu Rate ziehen

Mit „der einen Wahrheit“ ist das so eine Sache, es gibt sie nicht. Aber zum Glück gibt es ja für jede Ansicht, geprüfte Zahlen und Erkenntnisse, oder? Nur, wenn du beide Seiten (auch die für dich unbequeme) zu Rate ziehst! Wenn ich beispielsweise zu einer Meinung tendiere, hole ich mir möglichst zu beiden Seiten Zahlen, Daten und Faktenmaterial hinzu. Quellen sind beispielsweise:

  • Fachzeitschriften beider Seiten!
  • Statistik-Plattformen, wie destatis, Statista usw.
  • Historische Hintergründe (Wie war das früher? Wie ist etwas entstanden)
  • Globale Hintergründe (Wie wird das in anderen Ländern, in anderen Kulturen gehandhabt? usw.)

Eigene Meinung bilden

Frage dich selbst: seit wann hörst du diesen Satz? Welche Gruppierung spricht ihn oft / wenig / nie aus? Seit wann stimme ich dem zu oder nicht – und warum?

Zu welchem Schluss du kommst, sollte deine ganz persönliche Angelegenheit sein. Ein Narrativ sollte IMMER zuerst hinterfragt werden, damit wir nicht uns nicht eine fremd gebildete Meinung (= Meinung von jemand anders) „anziehen“. – Das passiert übrigens verd … schnell!

Beispiel „Ampel-Narrativ“: „Die Ampel muss weg!“ Wirklich? Ich muss noch lange nicht etwas als „muss weg“ begreifen, nur weil das eine Mehrheit sagt. Übrigens kann das Wort „muss“ immer ein Indiz für ein Narrativ sein.

Verschränkung im Narrativ

Der Begriff Verschränkung kommt aus der Quantenphysik. Frei formuliert bedeutet sie soviel wie: Die Verschränkung ermöglicht, dass Teilchen derart miteinander in Beziehung stehen, dass sie sich ähnlich verhalten, das heißt: auch wenn sie zwei Optionen haben, wählen sie beide die gleiche. Momentan noch eines der Rätsel in der Physik. Wer mehr darüber lesen will, Franz Embacher hat eine coole Tabelle „Verschränkung für Nicht-Physiker“ entworfen.

Der Begriff der Verschränkung wurde aus der Physik entlehnt, und dient dazu, eine besondere Form von Narrativ ansatzweise zu erklären.

Bei einer Verschränkung im Narrativ zahlen Affektive und Narrative, das heißt viele verschiedene Leidenschaften, Emotionen, Themen und Fakten, auf ein Narrativ ein. Manchmal werden sogar mehrer Narrative in ein neues „gegossen“. Das passiert besonders in der Politik. Wird das unübersichtlich? Auf jeden Fall!

Kennzeichen: Das dafür oder dagegen Sein wird schwer gemacht!

Beispiele für Affektive & Narrative in Verschränkung:

  • Donald Trumps rechtspopulistische Erzählung „Make America great again!“
  • Das Narrativ von Wolodymyr Selenskyj als beherzter heldenhafter Verteidiger der Ukrainerinnen und Ukrainer.
  • DER „Narrativ-Verschränkungs-Profi“ schlechthin ist Björn U. Höcke.

Ob dafür, dagegen, gut oder schlecht: In allen Beispielen werden Gefühle und Erzählungen nicht nur bedient, sondern ganz offensichtlich auch hervorgebracht. (Quelle:Brigitte Bargetz und Nina Elena Eggers, Affektive Narrative: Theorie und Kritik politischer Vermittlungsweisen)

Beispiel: Das "Nicht-mehr-sicher-sein"-Narrativ

Ein großes Narrativ, das sich gerade wieder unglaublich breitmacht, ist (leider schon wieder) rassistischer Art: „Die dort“ sind weniger wert sind als „wir hier“. Das  Rassismus-Narrativ wird nun mit verschiedenen anderen Narrativen und natürlich mit Affektionen verschränkt. Aktuelles Beispiel: Es wird mit der menschlichen Urangst „Ich bin hier nicht mehr sicher“ verschränkt. Hinter dem Narrativ „In Deutschland (bzw. Europa) könne man nicht mehr sicher sein.“ arbeitet nun das uralte „Rassismus-Narrativ“. Wie sieht das konkret aus?

Was bewirkt die Verschränkung?

Gemeint ist ja nicht: In Deutschland kann man nicht mehr sicher leben, weil rechts- und linksextremistische, gewalttätige Deutsche alle möglichen Menschen verbal und körperlich attackieren.

Gemeint ist: „Fremde – oder je nachdem: Alle, die von Gegend X einwandern –, sind schuld daran, dass man in Deutschland nicht mehr sicher sein kann!“ Aber das steht gar nicht im obigen Narrativ mit drin.

Verschränkt funktioniert das sogar gegen alle öffentlichen Statistiken!

Wie konnte das passieren?

Ein uraltes Narrativ, Menschen, die als anders wahrgenommen werden, seien gefährlich, einfach nur, „weil sie anders sind“, ist im Narrativ, „Bei uns ist es nicht mehr sicher“ angekommen. Im Prinzip ist „anders“ ja weder gut noch schlecht. In der Verschränkung der Narrative wird es nun angenommen und weitergetragen.

Egal, wie du zum Thema Migration stehst: Bist du dir bewusst, was für ein gewaltiges Narrativ sich gerade wieder in Zentraleuropa verbreitet?

Als Storytelling-Expertin und multikulturell aufgewachsener Mensch wird mir angst und bange vor DEM Narrativ, das mit Ende des Nationalsozialismus nicht geendet hat (obwohl uns das immer wieder versichert wurde). Stattdessen wurde das „Rassismus-Narrativ“ aus dem 18. Jahrhundert weiterentwickelt, kombiniert, verschränkt. Nun werden viele weitere Themen emotional eingeflochten, wie „Definition von Grenzen“, Lebensentwürfe, religiöse Fragen, das Gefühl „mehr“ oder „weniger“ wert zu sein als „die Anderen“ … Das Rassismus-Narrativ wird so immer komplexer. Kein Wunder, dass es die meisten Menschen überfordert.

Der Verschränkung als Riesen-Narrativ, die regelmäßig weiter wächst, auf der anderen Seite aber systematisch verharmlost wird, ist im Rassismus-Narrativ nur schwer beizukommen!

Gegen-Check: Hast du einmal recherchiert, wie viel Gewalt in Zahlen tatsächlich von ausländischen Mitbürgern ausgeht, und wie viel Gewalt von politisch rechts motivierten Mitbürgern? Schau mal hier:

Was sagt die Statistik?

Das Bundesministerium hat eine Statistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach gab es zwei deutlich vermehrte Straftaten: 1) einen deutlichen Anstieg politisch rechts motivierter Straftaten und 2) einen massiven Anstieg antisemitischer Straftaten. Letztere konkret seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel:

„Mit Ausnahme des zuvor stark vom Protestgeschehen gegen die Corona-Maßnahmen geprägten Bereichs der PMK (Anmerkung: politisch motivierte Kriminalität), in dem es 2023 einen erheblichen Rückgang gab, sind in allen anderen Phänomenbereichen die Gewaltdelikte angestiegen. Die mit Abstand höchsten Zahlen von Straftaten insgesamt, von Gewalttaten und Gewaltopfern, gibt es durch politisch rechts motivierte Taten.“

(Quelle: Die Statistik zur politisch motivierten Kriminalität 2023 ist unter www.bmi.bund.de/pmk2023 abrufbar.)

Ich habe selbst gestaunt, als ich diese Zahlen oben recherchiert habe. Denn es ist nicht mal von rechtsextrem, sondern allgemein von rechts motiviert die Rede.

Hmm … Warum bekomme ich in auf der Straße, beim Bäcker, auf den Bildschirm(en) … das so nicht erzählt?

Ach ja, da ist ja dieses alte Narrativ „Fremd ist gefährlich!“ Leider hatte es nun Jahrzehnte lang Zeit, sich ohne Gegen-Narrativ weiter auszubreiten. Jetzt wird es wieder gezielt verstärkt, emotional aufgeladen und für weitere Zwecke benutzt. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen es als das erkennen, was es ist – und das Rassismus-Narrativ nicht (schon wieder) in Gewalt mündet. Ich als Storytella werde jedenfalls mein Bestes tun, dass dieses Narrativ enttarnt und entkräftet wird.

Was können wir tun?

Ein gutes Mittel gegen Manipulation durch Narrative ist Bildung und Empathie! Mit Bildung meine ich aber nicht das Pauken für gute Noten, sondern „Wissen sammeln“ aus reiner Neugier und Interesse. Mit Empathie meine ich das, Einfühlen auch in die andere Seite („Warum denken die so?“). Beides zusammen hilft sehr, um eine eigene Meinung entwickeln zu können. Aber Vorsicht: Bildung kann zu einem eigenverantwortlichen Leben und Denken führen. 🙂 Ich bin großer Bildungs-Fan!

Meine persönliche Bitte an dich:

Bitte nutze als Unternehmerin, Unternehmer und Mensch gute Narrative für deine Ziele und meide jene, die Hass und Gewalt schüren und anderen Menschen Schaden zufügen. Mehr zu meiner Haltung liest du hier. Und bilde dir deine Meinung immer selbst, auch auf meinem Blog. – Das solltest du dir wert sein!

Storytelling lernen

Training und Workshops

Gerne komme ich in deine Einrichtung oder dein Unternehmen und dann trainieren wir gemeinsam. Wir werden jede Menge kennenlernen, ausprobieren und selbst kreativ werden. Das macht Spaß und ist sehr effektiv! Danach kann dein Team eigenes Storytelling entwickeln. Passend, auf den Punkt – ohne sich zu verkopfen!

PS: Natürlich reden wir auch über passende Narrative für deine Ziele!

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