Purpose – Was mir als Storyteller und Weltenbürgerin wichtig ist

My Purpose: Was mir als Storytellerin und Weltenbürgerin wichtig ist

Was treibt mich über die täglichen To-dos hinaus an? Ikigai ist japanisch und bedeutet „Lebenssinn“. Mit den folgenden vier Fragen kommen wir dem auf die Spur: Was kann ich gut? Was liebe ich? Was braucht die Welt? Womit kann ich Geld verdienen? Ein Purpose als Storyteller reicht mir nicht. Ich bin ja auch Weltenbürgerin … 

Drei Bereiche habe ich für mich als „Bestimmung“ herausgefunden. Meine „Purpose-Points“ sind mir schon länger als Texterin, Mutter und Mensch 😉 wichtig, aber ich habe noch nie soviel darüber nachgedacht wie letzte Woche. Interessanterweise kommt mein Motto des Jahres 2023 ganz stark in die Nähe der drei. Nicht jeder füllt automatisch meine Taschen, doch – andersherum: Alle drei haben schon mein Business erreicht!

Phantasie, Multikultur und die Liebe zur Natur sind das, was ich weitergeben will.

Ich finde, wir Menschen haben eine große Macht, die wir oft vergessen: die Macht, sich selbst etwas auszudenken, kurz: Phan-ta-sie! Weil mir die Phantasie aller Kulturen so am Herzen liegt, habe ich mich u. a. in den Jahren meiner Selbstständigkeit von der Werbetexterin zum „Storyteller“ entwickelt. Wenn ich nicht neue Geschichten für meine Kundinnen und Kunden entwickle, bin ich in meiner Freizeit als Märchenerzählerin unterwegs.

Aber ich eile auch jederzeit zur Verteidigung, wenn Phantasie in Gefahr gerät. Etwa wenn jemand einem Kind erzählen will, dass seine phantastische Geschichte „Spinnerei“ sei (Spinnen ist super!) oder die gemalte Eule in der „echten Welt“ doch arg flugunfähig wäre (Stummelflügel-Eulen, die wahren Helden!!)  und so weiter. Ich habe meinem Kind beigebracht, dass man sehr wohl einen Darth Vader ins Plastikkapsel-Cockpit der Raumschiff-Schultüte setzen kann, indem man einfach einen Sektkorken schwarz anmalt und ihm einen gekürzten roten Strohhalm als Laserschwert an die Seite klebt. – Was daran ist bitteschön unlogisch??

Mein Anspruch ist es, haufenweise guter Geschichten zu bewahren und neue in die Welt zu setzen UND Menschen zu ermutigen, selbst Geschichten zu erfinden (oder Schultüten-Raumschiffe, Stummelflügel-Eulen …). Aber warum das genau?

Geschichten sind Unser kulturelles Erbe

Das Storytelling der Völker ist unser kulturelles Erbe. Denn überlieferte Geschichten sind nicht starr und in Stein gemeißelt, sie leben! Es gilt, diesen Schatz zu bewahren, weiterzuentwickeln – und „Mindfucks“ zu enttarnen. Die meisten Leute denken ja, dass Märchen nur für Kinder sind – ein großer Irrtum. Früher erzählte man Märchen, um etwas Wichtiges – einen bestimmten Wert, eine bestimmte Erfahrung oder einen prima Trick (heute: Hack) – weiterzugeben. Überlieferte Geschichten sollen also nicht nur unterhalten, sondern uns das Zusammenleben leichter machen. Es geht also nicht nur um Prinzessinnen, Schuhe oder Frösche, sondern um Werte. Problematisch ist, dass im 18. und 19. Jahrhundert ein paar Persönlichkeiten diese mündlich überlieferten Geschichten in einer Fassung aufgeschrieben haben. Hier bei uns in Deutschland waren die berühmtesten die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm und Ludwig Bechstein. Schön ist es schon, ein Buch mit Geschichten in Händen zu halten, aber durch das Festschreiben in einer Version passierte Folgendes: Niemand traute sich mehr, ein bestimmtes Märchen individuell oder für eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Publikum abzuändern. Doch genau dieses Storytelling ist soo wichtig!

Storytelling ist Unsere Stärke

Sich Märchen, Geschichten und Spiele auszudenken, macht uns aus. Daher setze ich mich dafür ein, dass wir nicht nur die altbekannten Märchen und Sagen weitererzählen, sondern dass wir uns auch trauen neue Geschichten in die Welt zu setzen. Neues schaffen, Altes weitergeben und – ganz wichtig – alte Geschichten selbst weiterzuerzählen, damit wir und unsere Kulturen lebendig bleiben. – Traut euch!

Erzählen ist ein kreativer Prozess

Ob im Brotjob oder in der Freizeit: Mir ist wichtig, dass Phantasie am Werk ist, denn die erfüllt uns und macht, dass wir selbstbestimmt durchs Leben gehen. Wenn ich also eine Geschichte über ein Unternehmen erzähle, picke ich mir jedes Mal ungewöhnliche Anekdoten oder Beispiele heraus. Vielleicht muss auch ein Korken-Darth-Vader aufs Redner-Pult. Meine Vorträge passen sich dem Publikum und der Situation an. So bleiben sie spannend.

Wenn ich Märchen erzähle, lasse ich meine Zuhörerinnen und Zuhörer aktiv daran teilnehmen und die Geschichten mitentwickeln. So kommt es vor, dass ich „drei Ziegenböcke“ aus dem Publikum brauche, die mit mir über eine Brücke stapfen oder dass wir alle feste rühren müssen, damit der magische Brei zu kochen beginnt. Manchmal rühren wir aber auch ganz „modern“ Käsespätzle. Und dann kommt es auch vor, dass die Geschichten plötzlich eine andere Wendung nehmen … Ich nenne das interaktives Erzählen – und das macht auch der Erzählerin richtig viel Spaß und regt die eigene Phantasie an!

Ergebnis im Brotjob: Autorin von Landkreis-Chroniken, Büchern, Blogartikeln für Unternehmen … und bald etwas mehr „live“. Bleibt spannend!

Warum mir das wichtig ist:

Es ist zwar schön ein Märchenbuch oder einen Leitfaden für Storytelling im Business in Händen halten zu können, doch wenn wir uns sklavisch an eine Fassung oder eine Anleitung halten, geht uns etwas Wichtiges verloren: die Macht der Phantasie! Geschichten auf unsere eigene Art zu erzählen, tut gut und regt das Hirn an! Für Basteleien gilt das Gleiche: Es ist schön, in einem „Schultüten-Bastelbuch“ zu blättern, aber wenn das Kind einen Sternenkreuzer braucht und wir finden „nur“ alte Folie, Joghurtbecher, einen Sektkorken und einen Strohhalm – dann fällt uns doch gleich viel mehr ein!

Erzählstunden und Vorträge (!) leben vom aktiven Erleben auf beiden Seiten – Erzähler und Zuhörer. Wenn wir uns (wieder) eine eigene Phantasie zutrauen, kommen wir zum Beispiel auch zu neuen Lösungen für derzeitige Probleme oder Krisen. Nur durch rationales, wirtschaftliches Denken und „Business as usual“ gelingen uns keine bahnbrechenden Auswege aus Klimakrise, Konflikten und Co. Erst, wenn wir selbstbestimmt durchs Leben gehen und schöpferisch tätig werden – dann können wir Gutes bewirken (übrigens auch ohne den großen Geldbeutel)!

Phantasie leben auf beiden Seiten: "Moi" beim Erzählen von "Grünen Märchen" im Dezember 2022 – "Wir Ziegenböcke" stapfen vorsichtig über die Brücke unter der ein Troll haust.

Multikultur und Diversity

Und da wären wir schon bei meinem zweiten wichtigen Antrieb: Ich möchte in einer bunten Welt mit meiner Familie, Freunden, Nachbarn (…) friedlich zusammenleben! Ich war selbst schon einmal eine Fremde in einem fremden Land. Als Deutsche kann ich da zwar nicht mit großen Problemen aufwarten, doch mit ähnlichen Empfindungen, wie „Was ist Heimat?“ und „Was macht mich aus?“, „Was bedeutet mir meine Kultur?“.

Schon in meinem Elternhaus gingen bei uns Menschen aller möglichen Nationen, Hautfarben, Gesinnung – und was weiß ich was – ein und aus. Heute ist es mir einfach wichtig, dass wir uns ein schönes Zusammenleben gestalten – bunt und vielfältig. Ich suche mir meine Freunde nicht nach Hautfarbe oder Blümchentapete aus – oder, wie meine Mutter sagt: „Dumme Menschen gibt es auf der ganzen Welt!“ 😉 Für einen Teil davon sind wir selbst verantwortlich, für den anderen Teil natürlich unsere Systeme und unser Gesellschaftsbild – aber auch daran können wir etwas drehen, davon bin ich überzeugt! *schraub, schraub*

Weil mir Multikultur und Diversity so wichtig sind, bin ich seit 2016 offiziell Mitglied im Internationalen Kulturverein Mering, kurz IKM. Zusammen schaffen wir hier aus der kleinen Marktgemeinde zwischen Augsburg und München Großartiges – und alles im Ehrenamt. 2020 erhielten wir für unser Tun sogar den „Schwäbischen Integrationspreis“. Wer mag, schaut einfach auf der Website des Vereins, was wir alles Tolles anbieten. (Pssst, die Website betreue übrigens ich in meiner Freizeit).

Warum mir das wichtig ist:

Es ist schön, wenn man „über“ hehre Ziele, wie Integration, Multikultur und Diversity in irgendwelchen „Panels“ zu diskutieren, aber ich tue lieber etwas Konkretes vor Ort. In unserem Kulturverein kann ich mich kreativ austoben. In unserem bunten Team fallen uns immer neue schöne Aktionen ein. Außerdem – ein großer Nebeneffekt (der eigentlich ein Haupteffekt ist) schließen wir Freundschaften, machen Politik und Gesellschaft auf uns aufmerksam und gewinnen immer weitere Menschen, die uns unterstützen oder bei „bunten prallen Leben“ mitmachen. Subversiv von unten nach oben Integration leben ist doch viel cooler, oder?

Unser multikultureller Verein – Modeschau auf dem Festival

Wir sind nicht nur „bunt“, sondern auch alle wunderschön angezogen. – Modeschau von N’demelas auf dem Internationalen Festival in Mering 2022.

Liebe zur Natur

Und wo wir beim miteinander Leben sind, finde ich mich auch immer in der Natur wieder. Wo sonst sollen wir denn leben? Grauen Beton und „saubere“ Schottervorgärten kann man nicht essen und zum „Chillen“ sind sie zu hart! Ich bin ein Kind der 70er/80er Jahre, unser Schulsprecher „vertickte“ die ersten Schreibblöcke mit Ökopapier, meine Eltern lebten nachhaltig, als es dieses Wort (glaube ich) noch gar nicht gab und ich liebte die von meiner Mutter selbstgenähte Mode, das köstliche Resteessen, genannt „Hoppelpoppel“ und unseren natürlichen Garten. Ich hege starke Sympathie zur heutigen Generation, die uns hoffentlich immer wieder daran erinnert, dass es „Fünf nach Zwölf“ ist.

Aber auch hier bin ich eher praktisch veranlagt. Statt auf Demos und Kundgebungen findet ihr mich in unserem wilden „Zaubergarten“ wieder (so hat ein Freund unser Durcheinander von Wild- und Zuchtpflanzen samt alter Obstbäume mal getauft). Statt mit Megaphon bewaffne ich mich lieber mit Tinte und schreibe Koch- und Gartenbücher. Ich sähe und ernte gerne, ich koche gerne „echtes“ Essen mit Grundzutaten, ich radle gerne und fahre gerne mit dem Kanu. Was ich NICHT mag ist es, wenn Natur als „Spielwiese“ für hemmungslose Freizeitaktivitäten einfach zerstört wird. Kröten bringen wir seit fast 10 Jahren jedes Frühjahr über die Straße. Und ich habe vollstes Verständnis, wenn mein Schulkind (2012 war das?) zu spät heim kommt, weil es mit seinem Freund Ameisen über die Straße gebracht hat. Ich bringe heute noch regelmäßig Weinbergschnecken vom Asphalt zurück ins Beet.

Klee im Grünen Mäntelchen
9 Akeleien und jede ist anders in unserem Garten.

Ob hier Elfen wohnen? Oder Kobolde? Oder anderes Gelichter? Klee, der aus dem Moos auf einem Baumstumpf hervorguckt. Die vielen Akeleien in unserem Garten. Jedes Jahr entfalten sie neue Muster …

Warum mir das wichtig ist:

Mir ist wichtig, dass wir Natur als das sehen, was sie ist: ein Teil von uns! Schön also, wenn wir alle unseren eigenen Müll trennen. Noch besser finde ich, wenn wir sowenig wie möglich verursachen. Und wie gerne liege ich im Gras (oder vor dem Campingzelt) und beobachte Ameisen, wie sie sich ihren Weg durchs Dickicht bahnen, Marienkäfer-Larven, die die Welt erobern …

Dazu passt wieder mein Purpose 1 – Phantasie und Storytelling heißt auch, schau genau hin! Pflanzen teile ich nicht in „Unkraut“ und „Schön“ ein, aber dogmatisch bin ich auch nicht. Ab und zu muss ein Pflänzlein weichen (Giersch!), damit andere wachsen können. Natur bewahren, das kann jeder für sich im Kleinen tun, zusammen bewirken wir auch hier Großes. Wenn ich ein neues T-Shirt brauche, schaue ich erst einmal nach, ob dem wirklich so ist. Hosen werden geflickt und im Drucker liegt immer „Schmierpapier“, denn das schließlich eine saubere Rückseite. Reklamen sind übrigens prima Einkaufszettel usw.

Was möchtest du erreichen?

Meine Liebe zu Texten als Tuschezeichnung

Du weißt genau, was dir wichtig ist, kannst es aber nicht in Worte ausdrücken? Dann beauftrage mich! Ich texte einmalig oder regelmäßig für dich. Werbebriefe, Blogartikel, Social-Media-Posts, Website-Texte, Broschüren und soviel mehr. Damit dein Business so sichtbar wird, wie es zu dir passt. – I write, you feel!

4 Kommentare zu „Purpose – Was mir als Storyteller und Weltenbürgerin wichtig ist“

  1. Toller und inspirativer Artikel. Ich sehe dich vor mir, in deinem „wilden Zaubergarten“ und als Märchenerzählerin. Sehr interessant, was du zu den niedergeschriebenen Märchen sagst – dass sie aufgrund der Schriftform nicht weiterentwickelt werden. Ich liebe Märchen und binde sie selbst auch immer mal wieder in meine Blogartikel oder Newsletter ein und versuche eine aktuelle Interpretation.
    LG – Uli

    1. Liebe Uli,
      hach, ja … Im Zaubergarten hat gerade der Giersch die Führung übernommen (König Giersch…) Schön, dass du Märchen ab und zu aktuell einbindest. Dazu ist unser Kulturgut (gesammeltes Volkswissen) ja auch da. Und so aktuell verwendet entwickeln sie sich auch (wieder) weiter, trotz Schriftform. 🙂

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