Rückblick August 2023: Baden, arbeiten, baden

Rückblick August 2023 - Manuela Storytella

Porträts und ein Editorial schreiben

Ich porträtiere nun von A bis Z die Gemeinden für meine Landkreischronik in Hessen.  Erinnerungen werden wach und mehr: Mit jeder Gemeinde, über die ich schreibe und recherchiere, schleicht sich der Gedanke ein, dass ich so viele schöne Orte während meines Studiums in Hessen „verpasst“ habe.

Zusätzlich bekomme ich im August einen Auftrag meines langjährigen Stammkunden, der WEKA-Akademie. Der Katalog für Betriebsräte braucht ein knackiges Editorial, das Nähe erzeugt. Da haben sie an mich gedacht – und ich habe mich echt gefreut!

Märchenerzählen in der Bücherei

Für den August habe ich für meinen Verein, den IKM – Internationale Kultur Mering e.V. – das Märchenerzählen in der Bücherei Mering organisiert. Im Rahmen des Kinder-Ferienprogramms vor Ort übernehmen wir 5x Märchenerzählen im August. Davon übernehme ich zwei Nachmittage und mache wieder das, was mir fast soviel Spaß macht, wie den Kindern: Interaktiv erzählen! 

Märchen erzählen ist Storytelling pur!
Ich bei meinem Lieblings-Hobby, Storytelling
Die Märchenerzählerin lässt Federn fliegen.
... und die Federn fliegen hoch!

Wenn ich erzähle, frage ich zum Beispiel ins Publikum, was sie meinen, was nun kommt. Meist kommen sehr coole Antworten. Dann beginne ich eine der Zwischenrufe – wie einen roten Faden – aufzugreifen und beginne zu „erzähl-lesen“, also eine Mischung aus Vorlesen aus einem meiner Märchenbücher und dazwischen erzähle ich frei, natürlich mit wechselnden Stimmen. Ab und zu unterbricht mich ein Kind. Dann klären wir erst eine Frage oder einen Einwand.

Der Vorteil meines Erzähl-Lese-Mix ist: Alte Märchensprache steht neben moderneren Erzählweisen. Für die Kids von heute ist das eine schöne Erfahrung, denn sie erleben, dass alte Märchen cool sind und zwischen dicken Buchdeckeln die besten Geschichten stecken. Die meisten Kinder machen mit, wenn ich sie zwischendurch bitte, entweder drei Federn in die Luft zu pusten, ihren Flug zu verfolgen („Süden!“, schreien dann alle 🙂 ) und den Zauberspruch aufzusagen („Hutzel hin und her!“). Klappt super!

Übrigens gestaltet jede/r die Märchenstunde in der Bücherei anders. Barbara erzählt Märchen aus ihrer Heimat, Brasilien. Jürgen hat sogar Plakate gemalt und erfindet eine Geschichte von seiner Oma und vielen Tieren. Kathrin liest klassisch vor. Dieses Jahr ist sogar eine 11-jährige Schülerin dabei. Leni liest super-gut das längere Märchen von Schneeweißchen und Rosenrot.

„Mein“ Märchenteam ist super. Jedes Mal werden wir besser. Über die letzten Jahre haben wir uns einen festen Platz in der Gemeinde erarbeitet, genauer gesagt: erzählt. Unser nächster Auftritt wird am Weltkindertag am 17. September sein, da sitzen wir wieder im Märchenzelt, einer runden Jurte der Pfadfinder und rings um unser Zelt gibt es jede Menge Spielstationen. Alles ehrenamtlich von unseren Ortsvereinen. Das ist so cool! 

Wer mich oder unser ganzes Team für seine Stadt, Schule, Bücherei, Event und Co. buchen will, nur zu!

Unser wilder Zaubergarten wird zertifiziert

Ausgezeichnet, unser wilder Garten? Da wo das Unkraut neben langjährigen Bauerngarten-Stauden blüht und, wo zwei Quittenbäume ihre Wipfelköpfe mit der alten Reneklode zusammenstecken?

Dass in unserem Garten in Mering Jahr für Jahr mehr Arten – Vögel, Insekten, Igel, Fledermäuse, Kröten und anderes Getier umherzieht, wissen wir längst. Doch nun gilt unser wilder Zaubergarten auch offiziell als Vogel-freundlich.

Vogelfreundlich
Die Plakette hängt nun an unserem Gartentor.
Verlassenes Elsternest, in dem sich eine Amsel eingemietet hat.
Nur die Harten nisten bei uns. Jedes Jahr trotz Katzentier.
Imago von einer Libelle
Libellen schlüpfen am Teich.

Dazu inspizierten drei Damen vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) an einem Augustabend unsere Brombeerhecke, die alten Obstbäume, die Igel-Unterschlupfe und die vielen insektenfreundlichen Pflanzen. Auch die Tür unserer Holzhütte, die wir den Insekten freundlicherweise als „Insektenhotel“ überlassen haben (wir hatten keine Chance!), fanden sie gut. Die Vogelarten, die unseren Garten regelmäßig besuchen, sollten wir aufzählen. Da sind einmal die Meisen, die regelmäßig bei uns – trotz Katze – nisten. Dann die Rotkehlchen-Eltern, die ihre Jungen im Frühjahr regelmäßig auf unserer Wiese in die Kunst der Nahrungssuche einweihen. Buntspecht und Kleiber-Paare, die an den Obstbäumen nach Insektenfutter suchen. Amseln, die im Gartenteich baden. Eine schläft in einem verlassenen Elsternest im Quittenbaum. Dann noch Singdrossel, Spatz, Fledermäuse (okay, kein Vogel, aber …), Buchfinken, Gimpel (Dompfaff), Gold- und Winterhähnchen …

Unser Teich: Paradies und Vogelbad.
Biene nascht
Biene müsste man sein bei Krämers.

Der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum des Landesamts für Umwelt haben die bayernweite Aktion Vogelfreundlicher Garten gestartet und verleihen vogelfreundlichen und strukturreich gestalteten Gärten eine Plakette.

Wer seinen Garten in Bayern auch auszeichnen lassen mag, hier geht’s zur Anmeldung: Projekt Vogelfreundlicher Garten

Im Kino Kreativität tanken

Wir haben seit langem wieder einmal einen wunderbaren Kino-Abend erlebt. Erstens in einem traditionsreichen Programmkino, dem Liliom in Augsburg, zweitens im richtigen Film. Asteroid-City von Wes Anderson. Entweder man feiert Film und Regisseur oder man verlässt nach dem ersten Teil das Kino. Dazwischen gibt es nichts. Ich habe den Film genossen, so wie man einen guten Wein oder ein gutes Buch laaaangsam genießt. Wer Kino im Kino mag, wer über alte Filme von Jack Arnold heute noch lachen kann, wer Farbwelten und 50er Jahre Look liebt, die/der sollte sich diesen Film ansehen. Wer wissen möchte, wie man mit Storytelling spielen kann: Filme von Wes Anderson schauen!

Nach dem Film gingen wir – so will es die Tradition – schön in Augsburg essen. Wo? Im Drei Königinnen Biergarten, das für Augsburger legendär und völlig nicht-touristisch, aber mitten in der Altstadt liegt.

Asteroid City
Das ist ein durchkomponierter Film, der über Storytelling geht.

Was im Augst 2023 sonst noch so los war

Hagelkörner

Hagel

zum zweiten Mal so groß

Hagelschaden

Aua

arme Bäume, armer Garten!

neue Statue im Garten

Edel

Neue Garten-Figur mit Fell!

Super Ernte!

Achabads

Herz ist eine Tomate eigener Ernte.

Feierlich

unser 24. Hochzeitstag

Sohn kocht

Hmmm!

Sohn bekocht uns.

  • Blogdekade: Ich nehme zusammen mit meinem Bloggerteam in The-Content-Society an der Blogdekade teil. Das Ziel, 10 Artikel in 10 Tagen zu schreiben, schaffe ich wieder nicht, doch immerhin schreibe ich drei Blogartikel. Außerdem habe ich, dank unseres morgendlichen „Blog-Gewitters“ (Brainstorming) nun gefühlt 100 Ideen mehr, dich ich noch verbloggen möchte.
  • Der Sommer kommt wieder, daher kosten wir die Abkühlung in Badesee und Freibad (beides ganz nah) fast jeden Abend aus. Fast wie Urlaub!
  • Katastrophen-Sturm – zum zweiten Mal hagelt es bei uns Köttbullar-große Hagelkörner. Zum Glück bleibt unser Haus von größeren Schäden verschont. Nur im Garten wächst kaum noch etwas ohne Perforierung …
  • Unfalltod eines Bekannten – in der Zeitung lese ich von einem Wasserski-Unfall an der Donau und denke mir nichts dabei. Ein paar Tage später erfahren wir, dass es sich um Sebastian handelt. Ich brauche eine große Weile, um wieder klar denken zu können. Ihm und Veronika verdanken wir unser Herzenspferd Nana († 2020). Seine Frau und er hatten mit uns Ende August am selben Tag Hochzeitstag. 
  • 24. Hochzeitstag – aus o.g. Grund feiern Karsten und ich dieses Jahr in aller Stille. Dabei denken wir an Veronika und Sebastian und sind unendlich traurig.
  • Unser Sohn kocht – und wir haben Küchenverbot. Das Ergebnis, hausgemachte Tortelloni, schmeckt himmlisch. Wenn man sie anschneidet, fließt innen Eigelb die Wände herunter. Das Rezept hat er aus dem Internet. – Ein Hoch auf die Generation Smartphone!

Meine Lektüre im August 2023

  1. Der Marsianer. Rettet Marc Wattney von Andy Weir – super gemachte „nahe“ Science-Fiction-Story. Das Buch enthält noch mehr Witz und Überlebens-Kampf als der ohnehin schon gute Film!
  2. SPQR. Ein Krimi aus dem alten Rom von John Maddox Roberts – spannend ist nicht so sehr der Fall, den „Detektiv“ Decius Caecilius Metellus lösen will, sondern vor allem das „Mitten im Geschehen Sein“ während der letzten Jahre der Römischen Republik. 

Meine Blogartikel im August 2023

Was im September geplant ist

Ich werde alle Gemeindeporträts der hessischen Landkreis-Chronik schreiben. Danach widme ich mich „nur“ noch den anderen Kapiteln, wie dem historischen Teil, den ich immer sehr spannend finde. Auch die Geschichte der hessischen Gebietsreform in den 70er Jahren oder „Alte Handelswege und Straßen“ gibt es in dieser Gegend viele. Geologische Besonderheiten, Infrastruktur, Architektur … Es gibt da eine wahre Fachwerkkultur. All das möchte ich unbedingt noch unterbringen und auch neue Dinge, wie coole Festivals und zeitgenössische Kunst sind mir wichtig. Das alles ist viel Aufwand, lohnt sich aber. Es sind ja gerade die spannenden Details, die am Ende eine spannende Story aus einer Landkreis-Chronik und nicht „nur noch ein Buch“, das man bei bestimmten Anlässen verschenkt. 

Der Kurzurlaub mit Sohn per Bahn ins Rheinland wird auf den September verschoben. Wir freuen uns beide auf den Besuch bei „Oma und Oma-Opa“, auf die Bahnfahrt auch. Ich reise sehr gerne mit dem Zug.

2 Kommentare zu „Rückblick August 2023: Baden, arbeiten, baden“

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